Aktuell

Es gibt ständig Neuigkeiten im Bereich der Gas- und Wasserversorgung: Richtlinien und Regeln werden angepasst, Schulungen und Veranstaltungen angeboten, Preise vergeben, Berichte und Studien über die Wasserqualität veröffentlicht, Initiativen gestartet – und sehr viel mehr. Hier finden Sie die wichtigsten News zum Thema. Schauen Sie regelmäßig vorbei, um auf dem Laufenden zu bleiben!


Grüne Gase können Versorgungslücken der Energiewende lösen

Beim Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie entsteht eine beträchtliche Versorgungslücke. Ohne die klimaneutralen Gase wie Wasserstoff und Biomethan steht künftig weniger Energie bereit als benötigt wird. Als Lösung sieht die ÖVGW den raschen Ausbau und Umbau der Gasinfrastruktur.

Fotocredit: © ÖVGW

„Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen birgt das Risiko einer beträchtlichen Versorgungslücke“, sagt Stefan Wagenhofer, Vizepräsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und Geschäftsführer der Gas Connect Austria GmbH. Selbst bei einer Verdopplung der Stromerzeugung in Österreich und einem deutlichen Anstieg anderer Erneuerbarer wie Holz und Geothermie, bleibt noch ein beträchtlicher Anteil fossiler Energieträger, die nur durch klimaneutrale Gase ersetzt werden können.

Die Hauptstoßrichtungen: Das rasche Errichten von Wasserstoff- und BiomethanProduktionsanlagen, das Entwickeln und Umsetzen einer Wasserstoff-Importstrategie sowie der Aufbau des dafür notwendigen Leitungsnetzes, um in Österreich langfristig eine sichere Energieversorgung gewährleisten zu können. „Dafür brauchen wir jetzt die politische Unterstützung sowie klare Rahmenbedingungen für Investitionen in die Gasinfrastruktur Österreichs“, sagt der Vizepräsident der ÖVGW.

Technische Hausaufgaben erledigt

„Damit klimaneutrale Gase wie Wasserstoff oder Biomethan ins österreichische Gasleitungsnetz gelangen können, wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Forschungsarbeiten durchgeführt“, betont Manfred Pachernegg, Vorsitzender des Forschungsbeirates der ÖVGW und Geschäftsführer der Energienetze Steiermark: „Wir haben die Wasserstoff-Verträglichkeit unseres bestehenden Gasnetzes, bis hin zu den entsprechenden Armaturen und Gasendgeräten wie Industriegasbrenner oder Heizungssysteme untersucht.“ Das Ergebnis: In Österreich sind bereits 97 Prozent des Gasleitungsnetzes wasserstofftauglich. „Schon heute können Biomethan zu 100 Prozent und Wasserstoff zu bis zu zehn Prozent technisch bedenkenlos ins Gasnetz eingespeist werden“, sagt Pachernegg. In Zukunft werden in einem Teil des heutigen Gasnetzes 100% Wasserstoff transportiert. Damit seien die systemischen und technischen Voraussetzungen für eine klimaneutrale Gasversorgung weitgehend geschaffen.

Fotocredit: © ÖVGW

Die Forderungen konkret

Um den Ausbau und Umbau des Gasleitungsnetzes im Inland sowie die Anbindung an die Netze im benachbarten Ausland zu gewährleisten sowie eine sichere und kosteneffiziente Energieversorgung zu erreichen, fordert die ÖVGW von der nächsten Bundesregierung:

  • Klare Regeln: Rasche Weiterentwicklung der Gas-Infrastruktur ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Hochlauf von Wasserstoff und Biomethan. Eine sichere und diversifizierte Energieversorgung braucht Gas zur Stützung der zunehmend volatileren Stromerzeugung. Dafür ist allerdings ein klarer und vor allem praxistauglicher Rechtsrahmen erforderlich.
  • Investitionen in die österreichische Gas-Infrastruktur: Dazu zählt insbesondere der rasche Aufbau eines Wasserstoffnetzes sowie politische Unterstützung hinsichtlich der Verstärkung der vorgelagerten, ausländischen Netze zum Beispiel für den Südkorridor (SoutH2corridor). Es werden mit dem Aus- und Umbau des Leitungsnetzes auch die Voraussetzungen geschaffen, Österreich als künftige Wasserstoff-Drehscheibe in Europa zu positionieren.
  • Sektorkopplung: Ein ganzheitlicher Infrastrukturplan, der die Integration verschiedener Energieträger und Ressourcen optimal nutzt. Ein ganzheitlicher Plan, der Gas-, Wasserstoff-, Strom-, Fernwärme- und CO2-Netze miteinander verknüpft, führt zu einer effizienten und kostengünstigen Energieumstellung. Überproduktion von Erneuerbaren, die sonst abgeregelt werden, können als Wasserstoff ins Rohrleitungsnetz eingespeist werden und entlasten so das Stromnetz. Leistungsstarke Gasnetze aber vor allem auch die Berücksichtigung ausreichender Gas-Speicherkapazitäten, gleichen Schwankungen insbesondere in der Stromversorgung aus und garantieren Versorgungssicherheit.
  • Schaffung eines praxistauglichen Rechtsrahmens der Planungs- und Investitionssicherheit für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur ermöglicht – idealerweise unter Nutzung der bestehenden Marktstrukturen- und -modelle. Um einen raschen Hochlauf zu ermöglichen, sollte die Ausgestaltung möglichst in Analogie zum bewährten Gasmarktmodell und unter Nutzung der bestehenden Markstrukturen erfolgen. Der Infrastrukturaufbau wird anfangs Finanzierungsmodelle mit staatlichen Zuschüssen benötigen.
  • Rasche Verabschiedung eines Erneuerbaren-Gas-Gesetzes, um das heimische Biomethanpotenzial zu erschließen. Das Gesetz soll analog zur ÖkostromFörderung mit Marktprämien und wettbewerblichen Anreizen die heimische Produktion ankurbeln. Darüber hinaus bedarf es der raschen Umsetzung einer Importstrategie für Grüne Gase wie z.B. den SoutH2Corridor für Wasserstoff oder das Projekt H2EU+Store.

Zukunftsenergie Wasserstoff

Wasserstoff wird in der klimaneutralen Energieversorgung der Zukunft eine Hauptrolle spielen. „Österreichs Gaswirtschaft ist technisch bereits auf die Umstellung auf Wasserstoff vorbereitet“, betont Wagenhofer. Was jedoch fehlt, ist ein verbindlicher Rechtsrahmen, ein funktionierendes Marktmodell sowie eine Finanzierung für den Hochlauf des neuen Wasserstoffsektors. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Mit den richtigen Maßnahmen kann Österreich nicht nur seine Energieversorgung sichern, sondern auch in der Wasserstoffwirtschaft eine Schlüsselrolle in Europa einnehmen“, betont er.

Europas Gasinfrastruktur im Umbau

Europa plant bis 2040 den Aufbau eines 40.000 km langen H2-Pipeline-Netzes – den H2-Backbone –, der durch Umwidmung bestehender sowie den Bau neuer Gasleitungen entsteht. Österreich kann seine Rolle als zentrale Energiedrehscheibe nur dann wahren, wenn unser Land in das europäische Wasserstoffnetz integriert wird. Pachernegg abschließend: „Ein rascher Umbau der Gasinfrastruktur ist gerade in der Anfangsphase entscheidend, um den Wasserstoffmarkt erfolgreich zu etablieren. Mit der Investition von etwa zwei Milliarden Euro kann ein leistungsstarkes Wasserstoffnetz errichtet werden, das für den prognostizierten Bedarf und Transit für das Jahr 2050 ausreichend dimensioniert ist. Zentrale Wasserstoff-Standorte und Importrouten müssen verknüpft werden. Auch die Umstellung des Verteilnetzes zur Versorgung von Industrieanlagen, großvolumigen Speichern sowie modernen Gaskraftwerken mit Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle.“

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungsunternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 260 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser.


Eine neue Studie zeigt die Auswirkungen von Starkregen und Hitzewellen auf die Versorgungsicherheit mit Trinkwasser im Jahr 2023

Studienautor DI Dr. Roman Neunteufel (BOKU Wien) und ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA
Fotocredit: ©Max Slovencik

2023 war in Österreich das wärmste Jahr seit Messbeginn im Jahr 1768. So gab es ausgeprägte Hitzewellen und Trockenperioden im Sommer, denen Starkregenereignisse folgten. In der neuen Studie „Extremwetterlagen und Stand der Wasserversorgungssicherheit im Jahr 2023“ der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) werden von Studienautor DI Dr. Roman Neunteufel (BOKU Wien) aktuelle Umfrageergebnisse von österreichischen Wasserversorgern miteinbezogen. Ein Hauptaugenmerk legt Neunteufel dabei auf die Auswirkungen von Extremwetterlagen auf die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser. Diese Erkenntnisse werden mit der längerfristigen Entwicklung der Wetterlagen des Jahres 2023 und den Vorjahren verglichen.

Studienautor DI Dr. Roman Neunteufel (BOKU Wien)
Fotocredit: ©Max Slovencik

Im Rahmen einer Studienreihe, die von der der BOKU Wien seit dem Jahr 2015 zum Thema „Wasserversorgung und Versorgungssicherheit“ regelmäßig durchgeführt wird, beleuchtete Roman Neunteufel das Jahr 2023 in Hinblick auf die voranschreitenden klimatischen Veränderungen. „Bildlich gesprochen ist es nicht fünf Minuten vor 12, sondern bereits fünf Minuten nach 12, um zumindest noch das globale 2°C Ziel zu erreichen“, sagt Roman Neunteufel, von der BOKU Wien.

Studienautor DI Dr. Roman Neunteufel (BOKU Wien) und ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA
Fotocredit: ©Max Slovencik

Die Erstellung der Studie erfolgte im Auftrag der ÖVGW und mit Unterstützung von Wasserversorgungsunternehmen, die an der Umfrage teilgenommen und wertvolle Daten und Informationen geliefert haben. Die Studie wurde am Mittwoch, 4. September 2024, im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wesentlichste Erkenntnisse aus der ÖVGW-Studie

Das Jahr 2023 war geprägt von Hitzewellen und Trockenperioden im Sommer, die von mehreren Starkregenereignissen mit überdurchschnittlichen Regenmengen durchbrochen wurden. Hitzeperioden, Starkregenereignisse und der Rückgang von Schnee wirken sich negativ auf die Grundwasserneubildung aus, das zu einem deutlichen Rückgang der Ressourcenverfügbarkeit führen kann. Durch Extremwettereignisse – hervorgerufen durch Starkniederschläge in Verbindung mit Überflutungen – kam es laut der Studie zu Beeinträchtigungen und Beschädigungen der Versorgungsinfrastruktur bei den Wasserversorgern. Hierbei gab es aber kaum Beeinträchtigungen im laufenden Betrieb. Von Trockenheit und Hitzewellen war rund jedes fünfte Wasserversorgungsunternehmen im Jahr 2023 betroffen. In knapp der Hälfte der betroffenen Fälle hatte dies auch deutliche Auswirkungen auf den Wasserverbrauch.

Trotz der Extremwettersituationen war die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser durch die österreichischen Trinkwasserversorger gewährleistet. „Generell kann festgehalten werden, dass die Versorgungssicherheit unter den Umfrageteilnehmern, trotz der Extremwettersituationen des Jahres 2023 auf sehr hohem Niveau ist. Nur bei zwei Wasserversorgungsunternehmen kam es zu Einschränkungen bei der Versorgung mit Trinkwasser durch Verkeimungen in Folge von Starkniederschlägen und Überflutungen“, sagt Studienautor Neunteufel.

Die bereits bekannten infrastrukturellen Maßnahmen, wie der Ausbau von Leitungsverbindungen zwischen Wasserversorgern, die Erschließung weiterer Ressourcen, Reinvestitionen in bestehende Anlagen und der Ausbau von Speicherkapazitäten haben somit ihre positive Wirkung gezeigt. „Die größten Herausforderungen für die Zukunft werden von den Wasserversorgern aber gar nicht vorrangig in den zunehmenden Extremwetterlagen gesehen, sondern weiterhin in der Alterung der Infrastruktur und im Investitionsbedarf sowie in der Einhaltung neuer, strenger werdender Vorgaben“, so Neunteufel.

Forderungen der ÖVGW

ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA
Fotocredit: ©Max Slovencik

Die Österreichischen Trinkwasserversorger haben die Ausnahmesituation hinsichtlich Trockenheit und Dürre in den vergangenen Jahren hervorragend bewältigt – die Versorgung mit 130 bis 140 Liter qualitativ hochwertigem Trinkwasser pro Person konnte jederzeit aufrechterhalten werden“, sagt ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA. Zum zukünftigen Erhalt der Versorgungssicherheit mit Trinkwasser müssen die infrastrukturellen Maßnahmen unbedingt weiter forciert werden. „Hier bedarf es weiterer Förderungen um durch Bund und Länder um den Austausch und die Erweiterung der alternden Infrastruktur voranzutreiben“, so ÖVGW-Präsident Nöstlinger.

Vor dem Hintergrund der weiteren Zunahme von Extremwetterereignissen an Häufigkeit und Intensität drängt die ÖVGW auf eine rasche Umsetzung der im Trinkwassersicherungsplan des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft geplanten Maßnahmen. „Vor allem die Erfassung der entnommenen Grundwassermengen sind für eine aussagekräftige Grundwasserbilanz von zentraler Bedeutung, um in Trockenzeiten optimale Maßnahmen setzen zu können. Für den bewussteren Umgang mit Trinkwasser hat die ÖVGW bereits Schritte gesetzt, wie etwa Erklärvideos, die auf unsertrinkwasser.at abrufbar sind“, so Nöstlinger und ergänzt, „Auch bedarf es unbedingt regelmäßige Krisenübungen für den Fall von Wassermangelsituation oder den Ausfall von Trinkwasserversorgungsanlagen im Zuge von Extremwetterereignissen. Bisher wurde erst eine Krisenübung seitens des Bundesministeriums durchgeführt.

Studie
Extremwetterlagen und Stand der Wasserversorgungssicherheit im Jahr 2023
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Österreichs einzigartige Fachmesse Gas Wasser und der ÖVGW-Kongress fand am 19. und 20. Juni 2024 in Wels statt

Fotocredit: ©dualpixel – Martin Seifried

Die Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) organisiert diesen jährlichen Branchentreffpunkt für alle jene, die in der Gas- und Trinkwasserversorgung auf kommunaler Ebene tätig sind. 85 Austeller aus Österreich, Deutschland und der Schweiz waren mit ihren innovativen Dienstleistungen und Produkten auf der Fachmesse vertreten.

(v.l.n.r): ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA, Nationalratsabgeordneter Kommerzialrat Laurenz Pöttinger und ÖVGW-Vizepräsident Ing. Mag. Stefan Wagenhofer.
Fotocredit: ©dualpixel – Martin Seifried

Als Ehrengäste konnte ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger den oberösterreichischen Nationalratsabgeordneten Laurenz Pöttinger und den Welser Wohnbaustadtrat Ralph Schäfer begrüßen. Beide Ehrengäste betonten in Ihrem Statement die Wichtigkeit und Bedeutung der ÖVGW für die Gas- und Trinkwasserversorger und zeigten sich sehr beeindruckt von der Größe der Fachmesse und des Kongresses. Insgesamt an die 1.000 Besucher und Kongressteilnehmer konnten an den beiden Messe- und Kongresstagen begrüßt werden.

Herausforderungen im Trinkwasserbereich

ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger bei der Kongress-Eröffnung.
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„Die Zukunft hält für die Trinkwasserbranche viele Herausforderungen bereit, wie chemische Stoffe als Bedrohung der Wasserqualität, Resilienz der kritischen Infrastruktur gegen Sicherheitsvorfälle, Cyber-Security, Fachkräftemangel und der Klimawandel“, so ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger bei der Kongress-Eröffnung. „Es muss uns noch mehr gelingen, die Bevölkerung für den Umgang mit Trinkwasser zu sensibilisieren. Gerade in Wassermangelsituationen sind die Trinkwasserversorger auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, um die Versorgung mit Trinkwasser langfristig sicher zu stellen“, sagt ÖVGW-Präsident Nöstlinger. Hier setzt die ÖVGW bereits weitere Schritte und versucht die Bevölkerung aufzuklären, wie z.B. Wasserversorgung funktioniert oder wie man Wasser sparsamer – „mit Köpfchen“ – verwenden kann. Aus diesem Grund wurde auch die Webseite www.unsertrinkwasser.at von der ÖVGW erstellt.

Die Zukunft heißt Wasserstoff

„Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Auslaufens des Gastransitvertrags zwischen der Ukraine und Russland Ende 2024 besteht ein erhöhtes Risiko, dass kein russisches Gas mehr durch die Ukraine nach Österreich gelangt. Somit müssen alternative Lieferquellen erschlossen werden, um die russischen Gasmengen, die derzeit nach Österreich fließen, dauerhaft zu ersetzen“, betont ÖVGW-Vizepräsident Stefan Wagenhofer und ergänzt: „Angesichts der Dringlichkeit muss die Regierung Maßnahmen ergreifen, um den Ausbau und die Finanzierung der notwendigen Gasinfrastruktur für Alternativrouten zeitnah zu beschließen. Nur so kann sichergestellt werden, dass größere Gasvolumina aus Deutschland und Italien nach Österreich transportiert werden können.“

Gerade in Bezug auf den Klimaschutz wäre ein zeitnaher Umbau der Gasinfrastruktur zum Transport von Wasserstoff wichtig. „Wenn auf die Verfügbarkeit der Transportinfrastruktur vertraut werden kann, werden Investitionen in die Wasserstoffproduktion und die Umstellung von Produktionsprozessen auf Wasserstoff geplant und umgesetzt. Mit etwa zwei Milliarden Euro kann so ein leistungsstarkes Wasserstoffnetz errichtet werden, das für den prognostizierten Bedarf und Transit für das Jahr 2050 ausreichend dimensioniert ist und die Anbindung an das Europäische Wasserstoff-Netz gewährleistet. Dazu braucht es aber klare gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen sowie staatliche Garantien für ein Wasserstoff-Netz, um die notwendigen Investitionsmittel in die Wasserstoff-Infrastruktur zu sichern“, so ÖVGW-Vizepräsident Wagenhofer im Rahmen der Kongresseröffnung.

Impressionen vom ÖVGW-Kongress 2024 in Wels.
Fotocredit: ©dualpixel – Martin Seifried

Der Kongress Der ÖVGW-Kongress stellte zukunftsorientierte Ideen und Leistungen der beiden Branchen Gas und Wasser in den Mittelpunkt. Hochkarätige Fachvorträge waren die Basis für den intensiven persönlichen Austausch mit Experten. Die „Energiewende mit Grünem Gas“ und „Innovationen und Herausforderungen im Gasnetzbetrieb“ waren die Themenschwerpunkte der Vorträge am ÖVGW Kongress im Bereich Gas. Im Bereich Wasser beschäftigte man sich dieses Jahr mit der „Zukunft der Siedlungswasserwirtschaft“ und setzen den Fokus auf die „Österreichische Trinkwasserversorgung“. Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis informierten und diskutierten hier zu den einzelnen Themenschwerpunkten.

Der motivierende und inspirierende Festvortrag von Olympiasieger Felix Gottwald.
Fotocredit: ©dualpixel – Martin Seifried

Mit einem einfachen leisen „Griaß eich“ begann Keynote-Speaker Felix Gottwald, Österreichs erfolgreichster Olympiasportler, am ÖVGW-Kongress den Festvortrag. „Annehmen. Ausrichten. Agieren. – Veränderung einfach meistern“ lautete der Titel des inspirierenden und motivierenden Vortrags, wo auch viele der Kongressteilnehmer etwas für sich persönlich mitnehmen konnten.

Impressionen von der Fachmesse Gas Wasser 2024 in Wels.
Fotocredit: ©dualpixel – Martin Seifried

„Ein wichtiger Punkt ist auch der Erfahrungsaustausch untereinander“, so ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger. Am Messestand der ÖVGW konnten sich Interessierte bei sogenannten „Experten-Talks“ über Themen zur Gas- und Trinkwasserversorgung, Weiterbildungsangebote, Personen-, Produkt- und Unternehmenszertifizierung oder über neue Kommunikationsmaßnahmen mit den Experten der ÖVGW-Geschäftsstelle austauschen.

Der nächste ÖVGW-Kongress und die Fachmesse Gas Wasser finden am 21. und 22. Mai 2025 in Graz statt.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und der österreichischen Trinkwasserversorger. Die ÖVGW zählt 20 Gasnetzbetreiber und über 290 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 2.000 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80% der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser.

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Pressegespräch anlässlich des TRINK’WASSERTAGES 2024

Österreichs Trinkwasserwirtschaft ist bestens aufgestellt, trotzdem stehen wir vor Herausforderungen. Vor allem der Klimawandel wirkt sich auf unsere Wasserressourcen aus, auch wenn die letzten Wochen in Österreich sehr nass waren und die Grundwasserreserven daher gut gefüllt sind.

Wasserminister Norbert Totschnig und die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) nehmen den TRINK‘WASSERTAG 2024 am Freitag, 14. Juni 2024, zum Anlass um auf die Komplexität der Trinkwasserversorgung aufmerksam zu machen.

Österreichs Trinkwasserversorgung gut gerüstet

v.l.n.r. ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger, Wasserminister Norbert Totschnig und Sandra Akranidis-Knotzer (Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden). – „Wasserversorgung mit Weitblick“.
© Max Slovencik

„Eine verlässliche Trinkwasserversorgung sichert den Wohlstand und die hohe Lebensqualität in unserem Land. Deshalb fördern wir seit Jahrzehnten Investitionen in die regionale Wasserinfrastruktur. In den vergangenen 60 Jahren haben wir damit den Bau von Trinkwasserversorgungsanlagen im Wert von 16 Mrd. Euro ermöglicht und mehr als 80.000 km Trinkwasserleitungen gebaut, das entspricht einer Länge von zwei Mal rund um die Erdkugel. Darüber hinaus stehen seitens des Bundes für die nächsten fünf Jahre 625 Millionen Euro für die Siedlungswasserwirtschaft zur Verfügung. Damit schaffen, sichern und erhalten wir auch rund 9.400 Arbeitsplätze. Dass die Versorgung der Bevölkerung mit erstklassigem Trinkwasser in Österreich bestens abgesichert ist, ist auch der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wasserversorgung in unseren Gemeinden zu verdanken. Besonders wichtig ist mir die gute und verlässliche Information und Einbindung der Bevölkerung, die Trinkwasser täglich braucht und wertschätzen lernen soll“, so Wasserminister Norbert Totschnig anlässlich des Trinkwassertages 2024.

Um auf künftige Engpässe in der Verfügbarkeit von Wasser bestmöglich vorbereitet zu sein, wurde vom Wasserminister im vergangen Jahr der Trinkwassersicherungsplan präsentiert und bereits erste Maßnahmen in die Wege geleitet. So wurde der jährliche Zusagerahmen zur Förderung der Siedlungswasserwirtschaft nach dem Umweltförderungsgesetz auf 100 Mio. Euro erhöht und um eine weitere Sondertranche in der Höhe von 100 Mio. Euro bis 2026 ergänzt. Flankiert werden diese Maßnahmen durch einen Forschungs-Call, verbesserte Prognosedaten und einer Bewusstseinsbildung zum sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser in der Bevölkerung.

Trinkwasserversorgung – Ein großer technischer Aufwand

© Max Slovencik

„Im täglichen Gespräch mit den Kundinnen und Kunden stellen wir Trinkwasserversorger immer wieder fest, dass die Sensibilität beim Thema Trinkwasser sehr hoch ist“, sagt ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger. So versorgen ca. 2000 Wasserversorger mehr als 80% der Bevölkerung in Österreich täglich mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Das Leitungsnetz in Österreich beträgt ca. 81.000 Kilometer und wird von hochqualifiziertem Fachpersonal – von ca. 3.000 Wassermeisterinnen und Wassermeister – gewartet und erneuert. Der Energiebedarf der Trinkwasserversorgung ist (EEE-Studie 2024) sehr gering, lediglich 0,16% des gesamten österreichischen Strombedarfs wird für die Trinkwasserversorgung eingesetzt. „Dies vor allem, weil ein hoher Grad an Eigenstromerzeugung durch Trinkwasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen besteht“, so der Sprecher der Wasserversorger“, ÖVGW-Präsident Nöstlinger.

„Die Österreichischen Trinkwasserversorger haben die Ausnahmesituation hinsichtlich Trockenheit und Dürre in den vergangenen Jahren hervorragend bewältigt – die Versorgung mit durchschnittlich 130 Liter qualitativ hochwertigem Trinkwasser pro Person konnte immer aufrechterhalten werden“, sagt ÖVGW-Präsident Nöstlinger.

Die ÖVGW beauftragte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft Studien um den Trinkwasserversorgern eine optimale Entscheidungsgrundlage bieten zu können, wie hoch z.B. die Mindestmenge an Trinkwasser für Privathaushalte im jeweiligen Versorgungsgebiet sein muss. Besonders wichtig sind diese Informationen im Fall von regionalen Wassermangelsituationen oder sonstigen Krisen (z.B. Blackout).

Eine neue Studie aus 2024 (WAVE) zeigt eindeutig, dass es keine signifikante Zunahme des Wasserbedarfes in Haushalten gibt. Es zeigte sich auch, dass der von der Pandemie ausgelöste Trend zum Homeoffice keine signifikante Auswirkung auf den durchschnittlichen Tagesbedarf an Trinkwasser hat.

„Derzeit gibt es wenige Daten zum Wasserbedarf im Outdoor-Bereich. Insbesondere die Entwicklungen der Pools müssen hier noch genauer betrachtet werden, damit hinsichtlich der Spitzenbedarfstage Maßnahmen eingeleitet werden können. Daher wird die ÖVGW die Erstellung einer Poolstudie in Beauftragung geben, da Pools für den Spitzenbedarf verantwortlich sind“, sagt Nöstlinger.

24 Stunden täglich im Einsatz für die Trinkwasserversorgung

© Max Slovencik

Das Trinkwasser einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung hat, kann auch Sandra Akranidis-Knotzer, stellvertretende Direktorin des Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden bestätigen. „Wir hören oft von Kundinnen und Kunden wie gut doch unser österreichisches Trinkwasser ist. Jedoch ist vielen nicht bewusst, welche umfangreichen Leistungen notwendig sind 24 Stunden, sieben Tage die Woche, der Bevölkerung qualitativ hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung stellen zu können,“ so Sandra Akranidis-Knotzer.

„Die Wassermeisterinnen und Wassermeister kennen ihre Anlage sehr gut. Die Rohrnetze sind vergleichbar mit dem Blutkreislauf eines Körpers. Im Fall des Falles wissen die Wassermeisterinnen und Wassermeister wann, wo und wie sie eingreifen müssen, damit das Trinkwasser läuft. Viele Prozesse in der Trinkwasserversorgung sind bereits digitalisiert, aber es ist wichtig, dass der Mensch die Letztentscheidung trifft. In Krisenfällen ist es sehr wichtig ausreichend Personalkapazitäten mit qualifiziertem Wissen zu haben, um die Anlagen auch per Hand steuern zu können“, erklärt Sandra Akranidis-Knotzer.

„Wassermeisterin oder Wassermeister zu sein ist nicht bloß ein Job. Es ist eine hochqualifizierte Tätigkeit mit Sinn und Nachhaltigkeit und zum Wohle der Bevölkerung. Der Erfolg dieser engagierten Arbeit ist das Vertrauen der Bevölkerung. Die Bevölkerung vertraut ihren Wassermeisterinnen und Wassermeistern, dass zu jeder Zeit bestes Trinkwasser aus den Leitungen kommt,“ so Sandra Akranidis-Knotzer, stellvertretende Direktorin des Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden.

Der TRINK’WASSERTAG 2024

© AdobeStock/ÖVGW

Im Alltag wird Trinkwasser oft als selbstverständlich wahrgenommen. Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) initiierte den TRINK’WASSERTAG um die Leistungen aufzuzeigen, die notwendig sind, damit das Trinkwasser „einfach so“ aus dem Wasserhahn fließen kann. Der österreichische TRINK’WASSERTAG bietet die einmalige Gelegenheit hinter die Kulissen der Wasserversorgung zu blicken. In erster Linie geht es darum, den Wert des österreichischen Trinkwassers hervorzuheben und einen bewussten Umgang mit Wasser zu fördern.

Veranstaltungen rund um den TRINK’WASSERTAG 2024 finden Sie auf:
https://unsertrinkwasser.at/trinkwassertag2024/

Die ÖVGW

© Max Slovencik

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 2.000 Wasserversorger. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen, welches Großteils nicht aufbereitet werden muss. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit natürlichem, hochqualitativem Trinkwasser in Zeiten des Klimawandels im Fokus.

Wassermeisterinnen und Wassermeister werden in speziellen ÖVGW-Kursen geschult. Die Ausbildung enthält unter anderem intensive Schulungen in Themen wie Normen und Richtlinien, Wasserverteilung, Wasserhygiene, Wasseraufbereitung, Bauvorhaben, etc. Alle 5 Jahre muss das erworbene Zertifikat erneuert werden. Die Wassermeisterinnen und Wassermeister sind verpflichtet sich regelmäßig weiterzubilden und auf dem letzten Stand der Technik zu sein. Die ÖVGW bietet hierzu ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm an.

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Das diesjährige Zukunftsforum Grünes stand im Zeichen der Multitalente Biomethan und Wasserstoff

Am 22. Mai 2024 fand das sechste Zukunftsforum Grünes Gas im Palais Niederösterreich in Wien statt. Unter dem Motto „Energiezukunft#machenwir“ betonte die Gasbranche ihre Entschlossenheit, aktiv an einer nachhaltigen Energiezukunft mitzuwirken. Die rekordverdächtige Teilnehmerzahl unterstrich das hohe Interesse an diesen Themen.

Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung von Grünen Gasen für eine klimaneutrale Energieversorgung hervor und forderte klare, langfristige Zielvorgaben sowie passende gesetzliche Rahmenbedingungen. Diese Forderung wurde von ÖVGW-Vizepräsident Stefan Wagenhofer unterstützt, der auf die Notwendigkeit staatlicher Anschubfinanzierungen und eines regulatorischen Rahmens für die Wasserstoffwirtschaft hinwies.

Monika Köppl-Turyna von ECO Austria erläuterte in ihrer Keynote, dass Klimaneutralität und wirtschaftliches Wachstum vereinbar sind. Sie sprach sich gegen eine Schrumpfung der Wirtschaft aus und plädierte für grünes Wachstum, das Europa im globalen Wettbewerb stärken würde. Günstige Energie und der Ausbau der Infrastrukturen für Strom und Grünen Gasen (Biomethan, Wasserstoff, Synthesegas) seien hierfür entscheidend. In der anschließenden hochkarätigen Diskussion wurden Bedenken hinsichtlich der globalen Auswirkungen europäischer Emissionsreduktionen geäußert.

Erfolgreiche Projekte zu Biomethan und Wasserstoff im Fokus

Besonderes Interesse fanden die Vorträge zu Projekten rund um Biomethan und Wasserstoff. Bothilde Benedikt Nielsen von Energinet berichtete über Dänemarks Plan, die Gasversorgung bis 2030 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Ein durchaus realistisches Ziel, denn bereits heute werden rund 40 % des gesamten jährlichen Gasverbrauchs von derzeit rund 35 Mrd. m3 durch Biomethan gedeckt.

Dem dänischen Beispiel folgt man auch in Niederösterreich. Geschäftsführer Hubert Seiringer berichtete von einer bereits genehmigten Anlage im Mostviertel, in der aus regionalen Reststoffen jährlich bis zu 7 Mio.m3 Biomethan erzeugt werden sollen, das auch als klimaneutraler Treibstoff (Bio-CNG) in der Region eingesetzt wird.

Unterstützung und Beratung bei der Produktion von Biomethan in Niederösterreich will die neu gegründete EVN Biogas GmbH Biogasanlagenbetreibern bieten. Geschäftsführer Bernhard Karnthaler berichtete über das Ziel des Unternehmens, Biomethan auf diese Weise auf den Markt zu bringen. Dazu bedarf es eines Nachweis- und Zertifizierungssystems für nachhaltiges Biomethan sowie eines geeigneten Fördersystems, das auch die Anlagengröße berücksichtigt. Ein derartiges Nachweissystem für die Nachhaltigkeit von Biomethan existiert bereits. Stefanie Königsberger von AGCS informierte über den Aufbau des Zertifizierungssystems, das für den grenzüberschreitenden Handel und die Anrechenbarkeit auf nationale und europäische Nachhaltigkeitsziele notwendig ist.

FOKUS Wasserstoff: Innovative Projekte aus Industrie & Gaswirtschaft

Herbert Meixner von der Wiener Wasserstoff GmbH stellte eine 3-MW-Elektrolyseanlage in Wien Simmering vor, die grünen Wasserstoff für die H2-Tankstelle am Standort produziert. Ein vielversprechendes Projekt, um Erfahrungen für eine kostengünstige H2-Produktion in großen Mengen zu sammeln. Das ÖVGW-Regelwerk für H2-Anwendungen bezeichnete Meixner dabei als wertvolle Hilfe.

In welchen Größenordnungen die Produktion von grünem Wasserstoff bereits heute möglich ist, machte Davide Trebo von Siemens Energy in seinem Vortrag deutlich. Projektgrößen mit einer Leistung von 100 MW werden sich am Markt etablieren. In Frankreich befindet sich derzeit eine Anlage Normand’Hy mit einer Leistung von 200 MW im Bau. Siemens Energy wird ab 2025 Elektrolyse-Stacks – also Elemente, an denen der elektrochemische Prozess zur H2-Erzeugung abläuft- mit einer Gesamtleistung von 3 GWh pro Jahr herstellen.

Elke Wanke von der Energienetze Bayern GmbH berichtete von einem Projekt, bei dem Endkunden an ein 100%-Wasserstoffnetz angeschlossen wurden. Moderne Brennwertkessel wurden so umgerüstet, dass sie – wie bisher mit Erdgas – problemlos betrieben werden können.

Der erzeugte grüne Wasserstoff soll zukünftig auch saisonal gespeichert werden, und bei Bedarf verfügbar gemacht werden. Stephan Bauer vom Speicherbetreiber RAG AG berichtete über die Aktivitäten und aktuellen Stand von Projekten zur Speicherung von 100% H2 in Untergrundspeichern und der Speicher-Einbindung in den zukünftigen H2-Markt.

Rahmenbedingungen für Grünes Gas

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten zwei Podiumsdiskussionen. Experten wie AGGM-Vorstand Bernhard Painz, Judith Neyer vom BMK, Carola Millgramm, E-Control, Gerald Aue, Compass LExecon, Birgit Straka-Lang und Barbara Fischer diskutierten die Voraussetzungen und Finanzierung für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur. Man war sich einig, dass die Verabschiedung des EU-Gas-Pakets den Startschuss für einen geeigneten regulatorischen Rahmen darstellen würde, um Österreich von einer Erdgas- zu einer Wasserstoffdrehscheibe zu machen.

Die Energiesprecherinnen und Energiesprecher der im Nationalrat vertretenen Parteien diskutierten zum Abschluss die notwendigen energiepolitischen Weichenstellungen im Zusammenhang mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040. Dabei erklärte Tanja Graf (ÖVP), dass man weiterhin versuchen werde, die notwendige parlamentarische Zustimmung für den Beschluss des Erneuerbare-Energien-Gesetzes noch in dieser Legislaturperiode zu erreichen.

Zukunftsforum Grünes Gas 2024 im Palais Niederösterreich/Wien
Fotocredit: ©FGW/Daniel Hinterramskogler

Zukunftsforum Grünes Gas 2024 im Palais Niederösterreich/Wien
Fotocredit: ©FGW/Daniel Hinterramskogler

Über das Zukunftsforum Grünes Gas

Das Zukunftsforum Grünes Gas bietet eine jährliche Plattform für den Austausch zwischen Experten aus verschiedenen Bereichen und die Präsentation innovativer Projekte und Lösungsansätze im Bereich der Grünen Gase.

Save the Date:

Das 7. Zukunftsforum Grünes Gas findet nächstes Jahr am Donnerstag, den 12. Juni 2025, im Palais Niederösterreich/Wien statt.


Gasheizungen können weiterlaufen

Die ÖVGW stellt klar: mit der neuen Richtlinie der Europäischen Union für einen emissionsfreien Gebäudesektor können Gasheizungen in Europa mit Grünem Gas auch nach 2040 weiter betrieben werden.

Die neue EU-Richtlinie zur Energieeffizienz im Gebäudesektor sorgt zurzeit für Schlagzeilen und Aufregung. „Dass 2040 alle Gasheizungen in Österreich abgedreht werden, stimmt so nicht“, stellt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) klar: „Die EU-Richtlinie sieht kein Gasheizungsverbot vor, sondern sagt eindeutig, dass Gasheizungen nach 2040 weiter betrieben und erneuert werden können – und zwar mit Grünem Gas. In der medialen Berichterstattung war zuletzt zum Teil ordentlich übers Ziel geschossen worden.“

Regelung im Detail

Richtig ist, dass der Gebäudesektor in der EU bis 2050 klimaneutral sein soll. Konkret: Entsprechend dieses EU-Ziels sind die Emissionen bis 2050 auf null zu senken. Das Heizen und Kühlen darf dann keine CO2-Emissionen mehr verursachen. Das gibt die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden – kurz Gebäudeenergieeffizienz (EPBD) vor, die das Parlament in Straßburg in dieser Woche angenommen hat. Die Richtlinie wurde mit 370 zu 199 Stimmen angenommen, es gab 46 Enthaltungen. Um in Kraft zu treten, muss sie noch den Ministerrat passieren.

Keine Technologieverbote

„Die EU-Richtlinie schreibt für den Weg zum klimaneutralen Gebäudesektor allerdings keine Technologieverbote vor. Sie ist auch im Hinblick auf Gasheizungen technologieoffen“, betont Mock. Bei der Umsetzung der Richtlinie obliegt es den Mitgliedstaaten, wie dies konkret auszusehen hat. „Österreich kann und sollte deshalb auch so rasch wie möglich Grüne Gase wie Biomethan oder grünen Wasserstoff für Gasheizungen zulassen. Damit können Gasheizungen auch über 2040 hinaus erneuerbar betrieben werden – ohne teuren Heizungstausch“, unterstreicht Mock. Eine solche Regelung wäre zudem ein wichtiger Schritt, um die Nachfrage nach Grünen Gasen zu erhöhen und um einen funktionierenden Markt für klimaneutrale Gase zu schaffen. „Unterm Strich eine Win-win-Situation für Gasheizungsbesitzer und den Klimaschutz“, sagt Mock. Brüssel hat jetzt die Richtung vorgegeben, hat jedoch viele Hauseigentümer ratlos zurückgelassen, weil viele Menschen nicht wissen, wie sie die Kosten für ein klimafreundliches neues Heizsystem stemmen sollen. Grünes Gas heißt die Lösung, zumal Gas-Brennwertgeräte mit Biomethan einwandfrei funktionieren. Auch eine Beimischung von bis zehn Prozent Wasserstoff zum Biometahn ist bereits heute gerätetechnisch kein Problem.

Was in der Richtlinie noch drinnen steht

Weitere Eckpunkte der Richtlinie sind: Ab 2025 müssen die EU-Staaten Förderungen für „reine“ fossile Heizsysteme einstellen. Damit bleibt die Nutzung hybrider Heizungsanlagen, die also zumindest teilweise mit erneuerbaren Energien betrieben werden, offen. Von der Regelung ausgenommen wären somit hybride Heizsysteme wie die Kombination eines Gasheizkessels mit Solarpaneelen oder einer Wärmepumpe. Angezählt seien allerdings Heizkessel, die ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können. „Das erklärte EU-Ziel ist es, diese Heizsysteme bis 2040 vollständig abzuschaffen, das trifft aber eben nicht auf Gasheizungen zu“, sagt Mock weiter.

Emissionsfreie Neubauten ab 2030

Hinzu kommt, dass laut EU alle neuen Gebäude ab 2030 emissionsfrei sein müssen. Für Neubauten, die von öffentlichen Behörden genutzt werden oder sich in deren Besitz befinden, wird dieses Ziel sogar auf 2028 vorgezogen. „Der öffentliche Sektor wird in die Pflicht genommen, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen“, sagt Mock abschließend.

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und über 275 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 2.000 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser.

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Österreichs Wasserversorgung ist nahezu CO2 neutral

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Die neue Studie „Energienutzung, Energieeffizienz und Energieresilienz in der Wasserversorgung“ der BOKU Wien wurde im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft erstellt. Studienautor DI Dr. Roman Neunteufel (BOKU Wien) legte bei der Erstellung der Studie den Schwerpunkt auf den Stromverbrauch und die Stromgewinnung in der Wasserversorgung. „Eine frühere Studie zur Energieeffizienz aus dem Jahr 2010 wurde vor dem Hintergrund der stark schwankenden Energiepreise der letzten Jahre und in Hinblick auf die Versorgungssicherheit mit elektrischem Strom aktualisiert und ergänzt. Insbesondere wurden auch eigene Energieerzeugung durch Trinkwasserkraftwerke und durch Photovoltaik (PV)-Anlagen berücksichtigt“, sagt Studienautor Neunteufel.

Studienautor DI Dr. Roman Neunteufel
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Versorgungssicherheit durch Eigenstromproduktion

„Die nachhaltige Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit hochqualitativem Trinkwasser ist mir ein wichtiges Anliegen. Um diese sicherzustellen zu können, spielt die Energienutzung sowie die Versorgungssicherheit bei Blackout eine entscheidende Rolle. Die vorliegende Studie zeigt deutlich, dass bereits viel in die Eigenstromproduktion des Sektors investiert wurde und dadurch ein Großteil der österreichischen Bevölkerung auch bei einem Blackout weiter mit Trinkwasser versorgt werden kann,“ so Wasserminister Nobert Totschnig anlässlich der Veröffentlichung der Studie.

Trinkwasserversorgung braucht nur wenig Energie

Der Energiebedarf der Trinkwasserversorgung liegt bei 0,4% des gesamten Energiebedarfs in Österreich. „Zieht man die Energiemenge ab, die aus Eigenerzeugung entsteht, braucht die Trinkwasserversorgung in Österreich lediglich 0,16% des gesamten Energiebedarfs“, so Neunteufel von der BOKU Wien.

Aufgrund der hohen Qualität des Grundwassers, welches zu 100% für die Trinkwasserversorgung verwendet wird, ist der Aufbereitungsbedarf gering und demzufolge auch der Energiebedarf. „Hier zeigt sich, wie wichtig Grundwasserschutz auch in diesem Bereich ist: Ein höherer Bedarf an Aufbereitung bedeutet auch einen höheren Energiebedarf“, sagt ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA. Die wesentlichen Einflussfaktoren für den Energiebedarf sind topographische Rahmenbedingungen sowie das Aufbereitungserfordernis von Trinkwasser. „So liegt etwa der Pro-Kopf-Stromverbrauch für die Trinkwasserversorgung in Österreich bei einem Anteil von rund 1,6% des durchschnittlichen Haushaltsverbrauchs pro Jahr. Das entspricht der Strommenge die ein Fernsehgerät im Standby-Betrieb verbraucht“, so Nöstlinger.

ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA
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Fazit: Einsparungspotential fast ausgereizt

In Summe bewegt sich das mögliche Stromeinsparpotenzial der Wasserversorgung, wie auch deren Gesamtstrombedarf, auf vergleichsweise sehr niedrigem Niveau. Die geschätzte gesamte Stromerzeugung durch Trinkwasserkraftwerke beträgt aktuell rund 152 GWh. Erweiterungspotentiale sind hier auf wirtschaftlich günstige Lagen beschränkt und bereits eher überschaubar. Die gesamte Stromerzeugung durch PV-Anlagen von Wasserversorgungsunternehmen wird aktuell auf rund 6,2 GWh pro Jahr geschätzt. Das ist zwar vergleichsweise gering gegenüber den Trinkwasserkraftwerken aber die Erweiterungspotentiale zur Stromproduktionen durch PV-Anlagen liegen zwischen 25 und 55 GWh und sind praktisch in allen Lagen verfügbar.

„Jedoch wird langfristig mit einem Anstieg des Energiebedarfs im Bereich der Trinkwasserversorgung zu rechnen sein. Der Einfluss des Klimawandels wird in länger werdenden Trockenperioden zu einer Verringerung der Quellschüttungen führen und eine zunehmende Wasserversorgung aus Brunnen nötig machen. Dies führt wiederum zu mehr Strombedarf für den Betrieb von Pumpen. Gemeinsam mit dem Bevölkerungswachstum und dem daraus steigenden Wasserbedarf wird ein zunehmender Strombedarf unvermeidbar sein“, sagt Studienautor Roman Neunteufel.

Die gesamte Studie „Energienutzung, Energieeffizienz und Energieresilienz in der Wasserversorgung“ gibt es hier als Download (PDF).

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Um Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben, fordert die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) vom Gesetzgeber ein klares Bekenntnis zur Gas-Infrastruktur.

„Eine tatsächliche Diversifizierung der Gasversorgung und Beschleunigung der Energiewende kann nur durch entsprechende Gas und damit Wasserstoffinfrastrukturausbauten erreicht werden“, so Mag. Michael Mock, Geschäftsführer der ÖVGW.

Aktuell ist das österreichische Gasnetz primär dafür ausgelegt, Gas von der Slowakei nach Deutschland bzw. nach Italien und Slowenien durch Österreich zu transportieren. Um diesen Fluss im erforderlichen Ausmaß auch in die Gegenrichtung zu ermöglichen und so eine Diversifizierung der Lieferländer zu realisieren, sind Infrastrukturausbauten auf österreichischer Seite erforderlich. Zu diesen erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen zählt beispielsweise der Lückenschluss der West-Austria Gasleitung in Richtung Deutschland (WAG Loop). Mit diesem Projekt wird neben der Versorgungsicherheit auch ein großer Schritt in Richtung Energiewende unternommen: Denn die neue Gasleitung ist auch für den Transport von Wasserstoff geeignet und stellt die Anbindung an das geplante europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz (H2 Backbone) sicher.

Teil eines vernetzten und diversifizierten europäischen „Wasserstoff-Backbones“ ist auch die Umsetzung des „SoutH2-Corridors“. Bei diesem Infrastrukturprojekt, an dem die beiden österreichischen Fernleitungsbetreiber (Gas Connect Austria GmbH und Trans Austria Gasleitung GmbH) gemeinsam mit Partnern aus Italien und Deutschland, den Zugang zu günstigen Produktionsstandorten für erneuerbaren Wasserstoff (Wind und Sonne) in Nordafrika erschließen wollen, steht die Nutzung bestehender und für den Transport von Wasserstoff umgewidmeter Gasinfrastruktur im Vordergrund. Mit einer Wasserstoffimportkapazität von mehr als 4 Millionen Tonnen pro Jahr aus Nordafrika könnte der Korridor 40 % des REPowerEU-Importziels erfüllen und somit maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele beitragen.

ÖVGW-Vizepräsident Stefan WAGENHOFER
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Der Infrastrukturausbau ist unumgänglich, um Österreich auch technisch in die Lage zu versetzen, noch größere Gasmengen aus Deutschland physisch nach Österreich transportieren zu können und die Anbindung an das zukünftige europäische Wasserstoffnetz sicherzustellen. Stefan WAGENHOFER, Vizepräsident der ÖVGW merkt abschließend an: „Eine Diversifizierung der Gasversorgung und die damit einhergehende Erhöhung der Versorgungssicherheit sowie die Weichenstellung für eine klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft braucht einen strategischen und wasserstofftauglichen Ausbau des Gasnetzes. Auch der Wasserstoff-Beirat (HYPA) empfiehlt dieses Vorgehen und der Bundesregierung eine rasche Klärung der Rahmenbedingungen. In Deutschland ist die Finanzierung des Wasserstoff-Startnetzes bereits weit vorrangeschritten und wäre auch für Österreich ein sinnvolles Modell. Immerhin geht es bei dieser Frage um die langfristige Sicherung unserer Energieversorgung, den heimischen Wirtschaftsstandort und letztendlich die Aufrechterhaltung unseres Wohlstandes“.

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und über 280 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 2.000 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser.

www.gruenes-gas.at


Ein Blick auf das Symposium Wasserversorgung 2024

„Wir starten 2024 wesentlich besser als vergangenes Jahr“, zeigte sich Land- und Wasserwirtschaftsminister Norbert Totschnig beim Symposium Wasserversorgung der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) in seinen Begrüßungsworten optimistisch. Die Phasen der Trockenheit habe man letztes Jahr gut gemeistert, es hätte keine großflächigen Probleme in der Wasserversorgung gegeben. Dennoch müsse man vorsichtig bleiben.

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„Ein wesentlicher Faktor für die künftige Sicherstellung der Versorgung ist auch die Bewusstseinsbildung“, betonte Monika Mörth, die neue Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft. Daher sind Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung sind auch im Trinkwassersicherungsplan vorgesehen.

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„Den von der ÖVGW initiierten Trinkwassersicherungsplan gilt es nun gemeinsam umzusetzen“, sagte ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger bei der Eröffnung des Symposium Wasserversorgung 2024 in der Wirtschaftskammer in Wien. „Auch bei der Ausgestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen in Wassermangel-Situationen wird sich die ÖVGW – wie gewohnt – für praxistaugliche Lösungen einsetzen. Sicherung der Ressourcenverfügbarkeit, Grundwasserschutz, Versorgungssicherheit und Anpassungen an den Klimawandel sind die Schlagworte, die uns 2024 durch das Jahr begleiten werden“, so Nöstlinger.

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Bunter Vortragsbogen

Den über 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums wurde eine Vielzahl an hochkarätigen Vorträgen zu unterschiedlichen wasserspezifischen Themen geboten.

So spannte sich der bunte Vortragbogen am ersten Tag von Themen wie „Wassermangel vs. eigener Pool“, „Krisenresilienz der Bevölkerung“ über „Erhöhte Wassertemperaturen im Trinkwasser“ bis hin zu „Energienutzung, Energieeffizienz und Energieresilienz in der Wasserversorgung“.

Am zweiten Vortragstag standen Themen wie „PFAS“, „Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff-Metaboliten im Grund- und Trinkwasser“ und „Neue Anforderungen für Produkte im Kontakt mit Trinkwasser“ im Vordergrund. Über den aktuellen Stand der Trinkwasserverordnung wurde ebenfalls berichtet, wobei die spannendste Frage des Tages leider noch nicht beantwortet werden konnte: „Wann kommt die neue Trinkwasserverordnung?“.

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Fachlicher Austausch

Das große Interesse an den Vortragsthemen zeigte sich an der hohen Beteiligung an den Saalumfragen und den zahlreichen Fragen an die Vortragenden über das Programm Slido via Handy oder persönlich per Handmikrophon. Im Sinne der guten Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung in der Branche bot das Symposium auch wieder genug Möglichkeiten zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung.

Fotocredit: ©Max Slovencik

Mehr Fotos zur Veranstaltung finden Sie unter:

https://unsertrinkwasser.at/symposium-2024/


ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger blickt in seinen Neujahrswünschen auf ein herausforderndes Jahr 2023 für die Trinkwasserbranche zurück.



Trotz der klimatischen Veränderungen mit Trockenheit, Dürrephasen und Starkregen-Niederschläge sei es den Trinkwasserversorgern gelungen, die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser ohne wahrnehmbare Beeinträchtigung aufrechtzuerhalten.

„Die Sicherung der Ressourcenverfügbarkeit, der Grundwasserschutz, die Versorgungssicherheit und Anpassungen an den Klimawandel sind die Schlagworte, die uns auch 2024 durch das Jahr begleiten werden.", so Nöstlinger.

„2024 gilt es nun, den von der ÖVGW initiierten Trinkwassersicherungsplan, in die Tat umzusetzen. So werden unter anderem weitere bewusstseinsbildende Maßnahmen zu einem ‚bewussteren Umgang mit Trinkwasser‘ seitens der Konsumentinnen und Konsumenten gesetzt. Bei der Ausgestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen in Wassermangelsituationen wird sich die ÖVGW für praxistaugliche Lösungen einsetzen. Auch die neue Trinkwasserverordnung wird bei der Umsetzung noch Herausforderungen bringen, bei denen wir den Trinkwasserversorgern zur Seite stehen werden“, sagt ÖVGW-Präsident Nöstlinger.

Der Einsatz von ÖVGW zertifizierten Produkten in der Trinkwasserwirtschaft und das umfangreiche Ausbildungsangebot der ÖVGW (z.B. Wassermeisterschulungen) tragen wesentlich dazu bei, die hohe Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten, betont der Sprecher des Wasserfaches, Wolfgang Nöstlinger.

Der ÖVGW-Präsident bedankt sich bei allen Wassermeisterinnen und Wassermeistern, die 365 Tage, 24 Stunden für „Unser Trinkwasser“ im Einsatz sind, sowie beim gesamten Team der ÖVGW Geschäftsstelle und allen ehrenamtlichen Mitgliedern in den Ausschüssen der ÖVGW für ihr Engagement und wünscht alles Gute für 2024.