Archiv 2018


ÖVGW: Die österreichischen Haushalte sind sehr zufrieden mit den Leistungen ihrer Gasnetzbetreiber

Die österreichischen Gaskunden sind mit den Leistungen ihrer Gasnetzbetreiber sehr zufrieden. Dies zeigt eine aktuelle Studie, die von marketmind GmbH im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) durchgeführt wurde.

In den Bereichen Zuverlässigkeit, Sicherheit und Qualität punkten acht große österreichische Gasnetzbetreiber. „Die mehr als 1.600 befragten Kundinnen und Kunden beurteilen ihre Gasnetzbetreiber hervorragend. Im Vergleich zu den Vorjahren kam es sogar noch zu kleinen Verbesserungen“, sagt Dipl.-Ing. (FH) Manfred Pachernegg, Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).

Die Gasnetzbetreiber werden laut der Umfrage als äußerst zuverlässig (Mittelwertindex 1,19 auf einer Schulnotenskala) eingestuft. Hoch zufrieden ist man auch mit der gebotenen Sicherheit (Mittelwertindex 1,24) und der Qualität der Serviceleistungen (Mittelwertindex 1,30).

Zuverlässig und kompetent

Gas steht aus Sicht der Befragten jederzeit störungsfrei zur Verfügung (Mittelwert 1,19) und Termine für beispielsweise Zählermontage oder Instandhaltungsarbeiten werden verlässlich eingehalten (Mittelwert 1,23). Die technische Kompetenz des Gasnetzbetreibers wird mit einem Mittelwert von 1,20 ebenfalls hervorragend bewertet. Bei Gasgeruch würden 82 Prozent den Gasnotruf wählen bzw. den Gasnetzbetreiber anrufen.

Umbau der Gasnetze

Intensiv beschäftigt sich die heimische Gaswirtschaft damit, den Anteil von erneuerbarem „grünem Gas“ in den Netzen zu erhöhen. Hier werden zurzeit umfassende Forschungsaktivitäten gesetzt. Die für das nächste Jahr geplante Umfrage soll auch diese Thematik miteinbeziehen, um zu überprüfen, wie die Resonanz der Bevölkerung auf eine stärkere Ökologisierung der Gasversorgung ist.

Grafik: Kundenzufriedenheit Gasnetzbetreiber Gesamt 2018

Studiendetails

An der Studie nahmen 8 von insgesamt 21 österreichischen Gasnetzbetreibern teil. In alphabetischer Reihenfolge: eww AG, Energie Graz GmbH & Co KG, Energienetze Steiermark GmbH, LINZ GAS Netz GmbH, Netz Burgenland GmbH, Netz Niederösterreich GmbH, Netz Oberösterreich GmbH, TIGAS-Erdgas Tirol GmbH. Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag der ÖVGW von marketmind GmbH.

Stichprobengröße: 1.617 Interviews, Personen (Haushalt und Gewerbe bis max. 50.000kWh/Jahr) des jeweiligen Verteilnetzbetreibers Methode: CATI (Computerunterstütze Telefoninterviews); verwendet wurden 5-stufige Skalen, wobei 1 „sehr zufrieden“ und 5 „überhaupt nicht zufrieden“ bedeutet

Durchführungszeitraum: Mitte August bis Mitte Oktober 2018

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungsunternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern über 7 Millionen Menschen in Österreich mit Trinkwasser.


Expertentreff der österreichischen Wasserwirtschaft bei Werkleitertagung in Schladming

Am 3. und 4. Oktober treffen Expertinnen und Experten der österreichischen Trinkwasserbranche in Schladming zusammen, um sich über aktuelle technische und wirtschaftliche Herausforderungen in der Trinkwasser-wirtschaft auszutauschen. Im Mittelpunkt der ÖVGW-Werkleitertagung steht das Ziel, auch in den kommenden Jahrzehnten die hohe Qualität der heimischen Wasserversorgung zu sichern.

„Eine sichere und flächendeckende Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser ist im internationalen Vergleich keine Selbstverständlichkeit. Der globale Klimawandel macht auch vor Österreich nicht halt. Um zukunftsfit zu bleiben, müssen die geschaffenen Infrastrukturen kontinuierlich weiterentwickelt und entsprechende Anpassungsmaß-nahmen – wie z. B. die Vernetzung mit anderen Versorgern – getroffen werden“, so ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher des Wasserfachs Franz Dinhobl. „Die jährliche ÖVGW-Werkleitertagung ist daher eine wichtige Plattform, um sich mit Wasser-expertinnen und -experten aus ganz Österreich auszutauschen“, so Dinhobl weiter.

Sichere Wasserversorgung trotz Hitzewellen

Vor allem extreme Wetterlagen mit langanhaltender Trockenheit und Hitzeperioden sind für die Wasserversorger eine Herausforderung. „Die aktuelle Mitgliederbefragung der ÖVGW zum Extremsommer 2018 zeigt, dass die heimischen Wasserversorger für Hitzeperioden bestens gerüstet sind. Kein Wasserversorgungsunternehmen hat einen Engpass gemeldet. Trotz lokaler Verbrauchsspitzen war die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser in ganz Österreich auch bei anhaltender Hitze großflächig gesichert“, so Dinhobl.

Erfahrungsaustausch und Weiterbildung

Auf der Agenda der ÖVGW-Werkleitertagung stehen neben aktuellen Fachfragen zur heimischen Wasserwirtschaft auch technische, rechtliche und wirtschaftliche Problem-stellungen. Nach der Eröffnung durch ÖVGW-Vizepräsident Franz Dinhobl und dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Schladming Jürgen Winter, wird u. a. Manfred Eisenhut, ÖVGW-Bereichsleiter Wasser, einen Vortrag zur geplanten EU-Trinkwasser-richtlinie halten und aufzeigen, welche Auswirkungen die Novelle auf die österreichischen Wasserversorger hat. Weitere inhaltliche Schwerpunkte am ersten Tagungstag sind Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung durch frühzeitiges Erkennen von Gefahrenpunkten.

Der zweite Tagungstag wird für einen intensiven Erfahrungsaustausch genutzt und mit einer Fachexkursion inklusive Besichtigung der Beschneiungsanlage der Stadtgemeinde Schladming ergänzt. „Es freut mich, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ÖVGW-Werkleitertagung die Wasserinfrastruktur von Schladming zu zeigen. Einige unserer Anlagen wurde im Zuge der Alpinen Skiweltmeisterschaft 2013 nach modernsten Standards neu errichtet. Ich bin stolz darauf, dass Schladming während der ÖVGW-Werkleitertagung für zwei Tage zum Mittelpunkt der österreichischen Wasserwelt wird“, so der Bürgermeister von Schladming Jürgen Winter.

Ausführliche Informationen zur Veranstaltung sowie das detaillierte Programm finden Sie unter https://eventmaker.at/oevgw/werkleitertagung_2018

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern knapp 6,4 Millionen Menschen bzw. rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.


Massive Auswirkungen auf heimische Wasserversorgungsunternehmen

Drastische Kostenerhöhung für rund 3.600 kleine Wasserversorger und Liberalisierung durch die Hintertür befürchtet

In Österreich gibt es rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen. Zwei Drittel davon sind kleine Wasserversorger, die weniger als 100 Kubikmeter pro Tag zur Verfügung stellen. Eine Umsetzung der von der EU-Kommission geplanten Neuerungen der Trinkwasserrichtlinie hätte massive Auswirkungen auf die heimische Trinkwasserwirtschaft. Sie müsste mit einem unverhältnismäßig höheren Aufwand und mit Kostensteigerungen um mehr als das 70-fache rechnen. Das betrifft vor allem die Entnahme von Proben als auch den Umfang von Untersuchungen.

Im Europa-Parlament arbeitet Österreichs Abgeordneter Lukas Mandl für eine Trinkwasserrichtlinie, die nicht zulasten der österreichischen Versorger und Verbraucher geht. „Wir in Österreich haben zu diesen teuren Lösungen einfach nicht die passenden Probleme. Wir haben super Trinkwasser und eine super Versorgung“, betont Mandl.

„Trinkwasser in Österreich hat mit Recht einen guten Ruf. Wir brauchen nicht zusätzliche teure Kontrollen. Außerdem ist ein Systemfehler im Kommissionsentwurf enthalten, der verlangt, dass bei geringsten Grenzwert-Überschreitungen Alarm geschlagen wird. Wenn es ständig Alarm gibt, dann wird der Alarm sehr schnell sehr wenig ernst genommen“, erinnert Mandl, der sinnvoll bemessene Korridorwerte bevorzugen würde.

Mandl weist darauf hin, dass es bei der Trinkwasserversorgung um lokale und regionale Strukturen geht. „Daher ist eines der Grundprinzipien unserer Europäischen Union, nämlich das Subsidiaritäts-Prinzip, berührt. Ich freue mich daher darüber, dass mehrere Landtage die Arbeit für eine bessere Trinkwasserrichtlinie unterstützen. Es ist unschätzbar wertvoll, dass sich die Landtage an der europäischen Gesetzgebung beteiligen.“

Kostenexplosion bei kleinen Wasserversorgern

Laut einer von der ÖVGW beauftragten Studie der Universität für Bodenkultur Wien würden die Untersuchungskosten bei kleinen Wasserversorgern nach Inkrafttreten der Trinkwasserrichtlinie in der von der Kommission geplanten Form von derzeit rund 250 Euro auf rund 18.000 Euro pro Jahr steigen.

„Der personelle und finanzielle Mehraufwand steht in keiner Relation zum erhofften Nutzen. Das österreichische Trinkwasser unterliegt bereits jetzt strengen Qualitätskontrollen und ist von erstklassiger Qualität. Mehr Untersuchungen bedeuten nicht eine bessere Wasserqualität. Die massiven Mehrkosten werden kleine Wasserversorger zur Aufgabe und zur Bildung von größeren Einheiten zwingen“, so Franz Dinhobl, ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher des Wasserfachs.

Auch jede Überschreitung eines Parameterwertes (Vorsorgewertes) muss nach der geplanten Revision automatisch als potenzielle Gefährdung der menschlichen Gesundheit gewertet werden. Die bisher gelebte Praxis, dass eine geringfügige Überschreitung der Vorsorgewerte – etwa bei Pestiziden – akzeptiert wird, wenn diese keine Gefahr für die Gesundheit darstellt und entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung ergriffen werden, wäre nicht mehr möglich.

„Das zwingt die Wasserversorger bei jeder Belastung des Rohwassers sofort Aufbereitungsanlagen zu errichten. Diese Maßnahmen tragen aber weder zur Verbesserung der Grundwasserqualität, noch zur Erhöhung des Gesundheitsschutzes bei. Die erforderlichen Investitionskosten wären für zahlreiche kleine Wasserversorger existenzbedrohend. Auch die Personalkapazitäten für den Betrieb solcher Anlagen sind bei den Wenigsten vorhanden“, so Dinhobl.

Erzwungene Liberalisierung wird von ÖVGW abgelehnt

Die ÖVGW setzt sich seit jeher für eine transparente und sachgerechte Information der Konsumentinnen und Konsumenten ein. Die konkrete Ausgestaltung sinnvoller Informationen muss jedoch auf regionale Gegebenheiten Rücksicht nehmen und den Mitgliedsstaaten nach dem Grundsatz der Subsidiarität überlassen werden. Die im Entwurf der EU geforderten einheitlichen Informationsverpflichtungen sind einerseits zu umfangreich, andererseits würden diese einer komplexen Erklärung der Zusammenhänge und Unterschiedlichkeiten bedürfen. Denn die Rahmenbedingungen, wie etwa die Topographie des Versorgungsgebietes und die Siedlungsstruktur, sind von Land zu Land unterschiedlich und nicht vergleichbar. Ein europaweiter einfacher Vergleich der Wasserversorgung, wie von der Kommission vorgeschlagenen, ist auf diese Art nicht möglich und der erhoffte Informationsgewinn für die Öffentlichkeit erscheint mehr als fraglich.

Aufgrund der steigenden Untersuchungskosten, des vorschnellen Baus von Aufbereitungsanlagen und eines nicht nachvollziehbaren Leistungsvergleichs würde es zu einer Änderung der klein strukturierten österreichischen Trinkwasserversorgung kommen. Der Trinkwassermarkt könnte so für eine mögliche Liberalisierung vorbereitet werden. „Eine solcherart erzwungene Änderung der Struktur bietet keinerlei Nutzen für die Konsumentinnen und Konsumenten, stärkt keineswegs die Versorgungssicherheit und wird von daher von der ÖVGW vehement abgelehnt. Sollte es Versuche seitens der Kommission geben, die Branche durch die Hintertür zu liberalisieren, ist und bleibt das für uns nicht akzeptabel“, so Dinhobl.

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.

Zur Person Lukas Mandl

Mag. Lukas Mandl ist seit Herbst 2017 für Österreich im Europa-Parlament und ist Vizepräsident der Versammlung der Regionen Europas. Zuvor war er Abgeordneter im NÖ Landtag sowie Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde Gerasdorf. Zu seinen zentralen Arbeitsgebieten gehören neben Nachhaltigkeit und Regionalpolitik vor allem Bildung, Sicherheit und Digitalisierung. (lukasmandl.eu)


Am 15. Juni 2018, wird die Wasserversorgung im ganzen Land zum Thema gemacht

Beim dritten TRINK’WASSERTAG informieren Wasserversorgungsunternehmen in allen neun Bundesländern über ihre Tätigkeiten und zeigen, was hinter einer sicheren und störungsfreien Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser steckt.

Der jährliche Aktionstag wurde 2016 von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit unserem Trinkwasser zu schaffen und die Leistungen der Wasserversorger sichtbar zu machen.

Über 40 Wasserversorgungsunternehmen, die gemeinsam knapp 40 % der österreichischen Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen, nehmen 2018 am TRINK ́WASSERTAG teil. In ganz Österreich wird es an ausgewählten Orten Ausstellungen, Führungen, Schulprogramme, Wasserfeste und viele andere Aktivitäten rund um die Trinkwasserversorgung geben.

„Durch das umfangreiche Programm, das im Rahmen des TRINK ́WASSERTAGES geboten wird, bekommt die Bevölkerung Einblicke in die außerordentlichen Leistungen der heimischen Wasserversorger. Ziel des TRINK ́WASSERTAGES ist es, in allen Altersgruppen mehr Bewusstsein für unser Trinkwasser zu schaffen. Trinkwasser ist ein sehr wertvolles Gut. Und es ist nicht selbstverständlich, dass es rund um die Uhr in bester Qualität in unsere Haushalte fließt“, so ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher des Wasserfachs, Franz Dinhobl.

Österreichische Trinkwasserversorgung: sicher und zuverlässig
Rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen arbeiten in Österreich daran, dass die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser tagtäglich einwandfrei funktioniert. Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Tag liegt in Österreich bei rund 130 Liter pro Person. Ohne ausgeprägten Außenbereich oder Pool ergibt sich ein Haushaltsverbrauch von ca. 112 Litern pro Einwohner und Tag, wobei der Großteil des Wassers für Hygiene verwendet wird.

Um den hohen Standard in der Trinkwasserversorgung zu halten, müssen die in den letzten Jahrzehnten geschaffenen Werte und Infrastrukturen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Derzeit werden von den heimischen Wasserversorgern rund 81.000 km Rohrleitungen betrieben, instandgehalten und gewartet. Die Länge des österreichischen Leitungsnetzes entspricht somit etwa der zweifachen Strecke um den Äquator. Zudem betreiben und warten die Wasserversorgungsunternehmen 1,44 Mio. Hausanschlussleitungen und ebenso viele Wasserzähler.

Ausführliche Informationen zum TRINK ́WASSERTAG und den Veranstaltungen in ganz Österreich: www.trinkwassertag.at

Daten und Fakten zur österreichischen Trinkwasserwirtschaft: https://www.ovgw.at/media/factsheet

Über die ÖVGW
Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.


Am 6. und 7. Juni findet der jährliche Kongress der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) in Salzburg statt

Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den beiden Branchen treffen im Messezentrum Salzburg zusammen, um sich über aktuelle technische und wirtschaftliche Herausforderungen sowie innovative, zukunftsorientierte Lösungsansätze auszutauschen. Umrahmt wird das Kongressprogramm durch eine umfangreiche Fachmesse mit rund 60 Ausstellerinnen und Ausstellern.

Versorgungssicherheit im Fokus

Landtagspräsident Josef Schöchl wird die Veranstaltung eröffnen und erklärt: „Öffentliche Versorgungsinfrastruktur ist längst zu einer gesellschaftlichen Aufgabe geworden, nur Staat und Wirtschaft zusammen können die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser und Energie sicherstellen. Auf der ganzen Welt werden wir für unser Zusammenwirken von Staat, Genossenschaften und Privatwirtschaft in sinnvoller Ergänzung beneidet. Egal ob als Bürger oder als Kunde, der Mensch muss im Mittelpunkt jeder Versorgungsinfrastruktur stehen.“

Der ÖVGW-Kongress ist der größte österreichische Branchentreffpunkt der Gas- und Wasserwirtschaft. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Versorgungsunternehmen nehmen Expertinnen und Experten der Gas- und Trinkwasserwirtschaft, der Universitäten sowie aus der Verwaltung und dem Planungssektor teil. „Die österreichischen Unternehmen im Gas- und Wasserfach bieten seit Jahrzehnten eine zuverlässige und sichere Versorgung. Damit dies so bleibt und wir auch für kommende Generationen zentrale Leistungen der Daseinsvorsorge erbringen können, investieren wir in Qualität, Instandhaltung, Ausbau und Sicherheit der Netze und Leitungssysteme. Wir treiben Innovationen voran und haben künftige Herausforderungen im Blick. Der Kongress ist für unsere beiden Branchen eine wertvolle Plattform für den Informationsaustausch und den Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft“, so ÖVGW-Präsident Manfred Pachernegg.

Vielfältiges Kongressprogramm: Grünes Gas, Transparenz, Sicherheit

Der ÖVGW-Kongress 2018 ist zwei großen Themen gewidmet. Für die Gasbranche steht die Umsetzung der in der Klima- und Energiestrategie verankerten „Greening the Gas“-Strategie im Mittelpunkt, die Trinkwasserwirtschaft beschäftigt sich mit Transparenz und Information für Konsumentinnen und Konsumenten. Die Digitalisierung sowie Sicherheitsthemen werden in beiden Branchen diskutiert. Nach der Eröffnung des Kongresses durch den Salzburger Landtagspräsidenten beleuchtet Kriminalpsychologe Thomas Müller in seinem Festvortrag „Der Arbeitsplatz als Tatort“ das für alle Bereiche relevante Thema Arbeitsplatzsicherheit aus psychologischer Sicht. Im Rahmen des darauffolgenden Kongressprogramms werden Ergebnisse von Forschungsprojekten präsentiert, aktuelle Vorhaben und Technologien vorgestellt und neue gesetzliche Rahmenbedingungen diskutiert.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Fachbereich Gas stellt ÖVGW-Präsident Manfred Pachernegg die Strategie der ÖVGW zur technischen Umsetzung der Dekarbonisierung der Gasversorgung vor. Michael Harasek von der TU Wien beleuchtet den Ansatz Power-to-Gas für die Sektorkopplung. Wolfgang Stüger von der Salzburg Netz GmbH bringt einen Erfahrungsbericht zur Biogaseinspeisung in das Gasnetz und nicht zuletzt wird es einen Energiewende-Impuls von Heinrich Busch von den Stadtwerken Essen (D) geben.

Die Podiumsdiskussion für den Fachbereich Wasser stellt die Themen Transparenz und Information sowie Arbeitsplatzsicherheit in den Mittelpunkt. Dazu werden ÖVGW-Vize-Präsident und Sprecher des Wasserfachs, Franz Dinhobl, sowie Iris Strutzmann von der Arbeiterkammer Wien und Reinhold Plöchl von der Linz Service GmbH diskutieren.

Digitalisierung und Krisenmanagement

Ein Schwerpunkt der Vorträge am zweiten Kongresstag ist dem Krisenmanagement im Gassektor gewidmet: Walter Dosek von der Wiener Netze GmbH setzt sich ebenso damit auseinander wie Helmut Wernhart von der AGGM Austrian Gas Grid Management AG. Werner Lienhart von der TU Graz stellt das Forschungsprojekt Pipe Sense zur Überwachung von Gasleitungen mittels faseroptischer Sensoren vor. Thomas Pleßnitzer von der RAG Austria AG präsentiert die erste LNG (Liquefied Natural Gas) Tankstelle in Österreich und Ferdinand Aichinger von der Gas Connect Austria gibt Einblicke in die Erneuerung der Weinviertel Leitung.

Eine Ergänzung finden diese Vorträge im „Firmenforum Gas“, bei der die induktive Beeinflussung von Rohrleitungen durch Hochspannungsanlagen, Datenkommunikation und Kunden-Apps präsentiert werden.

Wasserqualität und Netzsicherheit

Im Fachbereich Wasser legt Roman Neunteufel von der BOKU Wien (Universität für Bodenkultur) neue Daten zur Wasserbedarfsentwicklung bei Swimmingpools und der Gartenbewässerung in Österreich dar. Angesichts der heißen Sommer in den vergangenen Jahren sind hier wichtige Einblicke für die Wasserversorger zu erwarten. Helmut Herlicska vom Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland spricht über die Temperatur von Trinkwasser – ein Thema, das die Qualität, die Sicherheit und gesundheitliche Aspekte von Trinkwasser betrifft.

Alles rund um den Rohrleitungsbau – von Voruntersuchungen über Begleit- und Kontrollmaßnahmen bis hin zur Umsetzung der NIS Richtlinie für die Netzsicherheit – präsentieren Markus Kagerer von SWM Services, Bernd Bican von der Salzburg AG sowie Vinzenz Heußler vom Bundeskanzleramt. Im „Firmenforum Wasser“ geht es um Druckrohrleitungen aus Polyethylen, um Korrosionsschutz sowie permanente Leckageüberwachung.

EU-Trinkwasserrichtlinie: Chancen und Risiken Markus

Markus Werderitsch von Wiener Wasser (MA 31 Stadt Wien) setzt sich mit den unterschiedlichen Aspekten der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie auseinander und widmet sich Chancen und Risiken des neuen Entwurfs, der in Österreich durchaus kontrovers aufgenommen wird. ÖVGW-Vize-Präsident und Sprecher des Wasserfachs, Franz Dinhobl dazu: „Der neue Entwurf der Trinkwasserrichtlinie hat massive Auswirkungen vor allem auf kleine Wasserversorger. Sie hätten beispielsweise nach den geänderten Vorgaben einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bei der Häufigkeit von Probenahmen und hinsichtlich des Untersuchungsumfangs. Dieser Aufwand steht in keiner Relation zum erhofften Nutzen und erhöht die Kosten, letztlich auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher.“ Die ÖVGW hat die Trinkwasserrichtlinie daher Ende März bei der Europäischen Kommission in Brüssel beeinsprucht. „Österreich hat im Unterschied zu anderen Ländern eine ausgezeichnete Trinkwasserversorgung und ein sehr hohes Niveau bei Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Daher fordern wir unter anderem, dass kleine Wasserversorger mit einer Förderleistung von unter 100 m3 pro Tag weiterhin der nationalen Regelung unterliegen“, so Dinhobl.

Fachmesse mit rund 60 Ausstellerinnen und Ausstellern

Gleichzeitig mit dem Kongress findet mit der Fachmesse eine in Österreich einzigartige Leistungsschau der Industrie statt. Sie bietet die Gelegenheit, sich näher mit Dienstleistungen und Produkten, die im Bereich der Gas- und Wasserversorgung zum Einsatz kommen, auseinanderzusetzen und Neuerungen kennenzulernen. Die Messe ist allen Interessierten mit kostenfreier Tageskarte zugänglich. Neben dem Kongresspublikum werden rund 300 weitere Besucherinnen und Besucher erwartet.

Ausführliche Informationen zum Kongressprogramm und zur Fachmesse: https://eventmaker.at/oevgw/kongress_und_fachmesse_gas_wasser_2018

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern knapp 6,4 Millionen Menschen bzw. rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.


ÖVGW/BOKU-Studie zeigt, dass geplante Änderungen der EU-Trinkwasserrichtlinie zu erheblichen Mehrkosten für kleine Wasserversorgungsunternehmen führen

Das österreichische Trinkwasser unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Es wird im Auftrag der Wasserversorger regelmäßig nach den gesetzlichen Vorgaben untersucht. Rund 5.500 Wasserversorger sorgen in Österreich dafür, dass rund um die Uhr Trinkwasser in erstklassiger Qualität in unsere Haushalte fließt. Zwei Drittel sind kleine Wasserversorger, die weniger als 100 m3 pro Tag zur Verfügung stellen. Der Mix an kleinen und großen Versorgungsunternehmen hat sich auf Grund der lokalen Gegebenheiten entwickelt, ist bewährt und krisensicher.

Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie: Massive Auswirkungen auf heimische Wasserversorger

Die von der EU geplanten Änderungen der Trinkwasserrichtlinie haben zum Teil massive Auswirkungen auf die Wasserversorger. Das zeigt die aktuelle, von der ÖVGW beauftragte Studie der Universität für Bodenkultur Wien.

Kleine Wasserversorgungsunternehmen haben nach dem neuen Entwurf der Trinkwasserrichtlinie einen unverhältnismäßig höheren Aufwand, sowohl bei der Probenahmehäufigkeit als auch beim Untersuchungsumfang zu tätigen, der nicht zu einer Qualitätsverbesserung führt. „In den ersten drei Jahren nach Inkrafttreten der geplanten EU-Trinkwasserrichtlinie steigen die Aufwendungen für die jährliche Untersuchung von durchschnittlich € 250 auf ca. € 18.000 pro Jahr für kleine Wasserversorgungsunternehmen. Der Aufwand steht in keiner Relation zum erhofften Nutzen und stellt für die Wasserversorger einen erheblichen finanziellen Mehraufwand dar“, so Studienautor Roman Neunteufel von der BOKU Wien.

„Österreich hat, im Unterschied zu anderen Ländern, eine ausgezeichnete Trinkwasserversorgung. Das österreichische Leitungswasser kann man ohne Bedenken trinken. Daher setzt sich die ÖVGW dafür ein, dass die bestehende und bewährte Mindesthäufigkeit der Probenahme beibehalten bleibt. Vor allem im ländlichen Raum kommt kleinen Wasserversorgern eine große Bedeutung zu. Damit diese langfristig überleben und am Markt bestehen können, müssen sie vor massiven finanziellen Mehrkosten, die nicht zu einer Qualitätsverbesserung führen, geschützt werden“, so ÖVGW-Vize-Präsident und Sprecher des Wasserfachs, Franz Dinhobl. DieÖVGW fordert daher bei der Europäischen Kommission unter anderem, dass Wasserversorger unter 100 m3 pro Tag weiterhin der nationalen Regelung unterliegen, insbesondere bei Untersuchungshäufigkeit und Untersuchungsumfang.

Informationsverpflichtungen: ÖVGW setzt sich für transparente und sachgerechte Information der KonsumentInnen unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten ein

Die ÖVGW unterstützt eine transparente, sachgerechte und trinkwasserrelevante Bereitstellung von Informationen an KonsumentInnen. Die österreichische Plattform „Infoportal Trinkwasser“ (www.trinkwasserinfo.at), ein Gemeinschaftsprojekt von BMASGK, AGES und ÖVGW, richtet sich z. B. an VerbraucherInnen, die Informationen zum Thema Trinkwasser suchen. Sie dient als Schnittstelle zwischen Wasserversorgern und KonsumentInnen, erhöht die Transparenz und trägt dazu bei, das Vertrauen der Bevölkerung in die heimische Trinkwasserversorgung zu stärken.

Die konkrete Ausgestaltung sinnvoller Informationen sollte auf die regionalen Gegebenheiten Rücksicht nehmen und daher den Mitgliedsstaaten nach dem Grundsatz der Subsidiarität überlassen werden. „Die im Entwurf der EU geforderten Informationsverpflichtungen sind zu umfangreich und der damit verbundene Informationsgewinn für die Öffentlichkeit fraglich. Die Einflussfaktoren auf die Kosten in der Wasserversorgung sind extrem vielfältig und daher ist eine Vergleichbarkeit nicht gegeben – schon gar nicht europaweit“, so Dinhobl. Zu den Einflussfaktoren zählen z. B. die Siedlungsstruktur bzw. -dichte, die Topografie des Versorgungsgebietes, die Verteilung von Hausbrunnen und öffentlicher Versorgung oder besondere Dimensionierungsanforderungen bei extremen Bedarfsspitzen (z. B. in tourismusintensiven Gebieten).

Indikatorparameter liefern wertvolle Informationen für Wasserversorger und KonsumentInnen

Auch die bisher verwendete Liste der Indikatorparameter wurde von der EUKommission mit der Begründung gestrichen, diese würden keine gesundheitsbezogenen Daten liefern. Die ÖVGW setzt sich für eine Wiedereinführung der Indikatorliste ein, da sie wertvolle betriebstechnische Informationen, zum Beispiel zur Trübung, für Wasserversorger und KonsumentInnen liefert.

Die Frist für die Einspruchseinlegung bei der EU endet am 29. März 2018.

Über die Studie

Die Studie „Kostenmodelle zur Abschätzung der Auswirkungen des Vorschlages für eine Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie auf die österreichischen Wasserversorger“ wurde im Auftrag der ÖVGW von der Universität für Bodenkultur Wien (Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt) im März 2018 erstellt.

StudienautorInnen: DI Dr. Roman Neunteufel, DI Christina Fiedler, DI Dr. Roza Allabashi, PD DI Dr. Reinhard Perfler

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern knapp 6,4 Millionen Menschen bzw. rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.


ÖVGW präsentiert Branchenbild der österreichischen Trinkwasserwirtschaft

  • Pro Jahr stehen 76,4 Mrd. m3 Wasser zur Verfügung, Haushalte verwenden davon weniger als 1 %
  • Durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch: 130 Liter Wasser/Tag
  • Anteil Wasserversorgung am Warenkorb: nur 0,2 % (VPI)

Die österreichische Trinkwasserwirtschaft hat national und international einen guten Ruf und die Verbraucherinnen und Verbraucher vertrauen den heimischen Wasserversorgern. Um zukunftsfit zu bleiben, müssen die in den letzten Jahrzehnten von den Wasserversorgern geschaffenen Werte und Infrastrukturen kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Anlässlich des Weltwassertages am 22. März präsentiert die ÖVGW einen Überblick über die wichtigsten Rahmenbedingungen und Kennzahlen der heimischen Wasserversorgung. Mit dem „Branchenbild der österreichischen Trinkwasserwirtschaft“ stellt die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach fundierte Informationen zu einer der wichtigsten Branchen der Daseinsvorsorge bereit.

„Die ÖVGW setzt sich seit vielen Jahren für die Schaffung von mehr ‚Wasserbewusstsein‘ ein. Mit der Broschüre erhalten sowohl Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, als auch Konsumentinnen und Konsumenten die Möglichkeit, sich umfassend über die Strukturen und Aufgaben der Wasserversorger, die aktuellen Herausforderungen und die Ergebnisse der ÖVGW-Benchmarking-Projekte zu informieren“, so ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher des Wasserfachs, Franz Dinhobl.

Wasserbilanz Österreich

Pro Jahr stehen Österreich 76,4 Mrd. m3 Wasser zur Verfügung. Der gesamte jährliche Wasserbedarf liegt momentan bei 2,2 Mrd. m3, wobei zwei Drittel auf Landwirtschaft und Industrie entfallen. Von der theoretisch verfügbaren Wassermenge verwenden Österreichs Haushalte weniger als 1 %.

Derzeit werden ca. 81.000 km Rohrleitungen von rund 5.500 Wasserversorgungs-unternehmen in Österreich betrieben, instandgehalten und gewartet. Das österreichische Leitungsnetz entspricht somit etwa der doppelten Strecke um den Äquator. Zudem betreiben und warten die Wasserversorgungsunternehmen 1,44 Mio. Hausanschlussleitungen und ebenso viele Wasserzähler.

Bedeutender Faktor für die österreichische Volkswirtschaft

Die österreichische Trinkwasserversorgung ist nicht nur ein essenzieller Teil der Daseinsvorsorge, sondern auch ein bedeutender Faktor der österreichischen Volkswirtschaft. Jährlich werden etwa 247 Mio. Euro in die Trinkwasserversorgung investiert. Anlageninvestitionen und Anlagenbetrieb tragen mit 1,1 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt BIP bei.

Wasserverwendung im Haushalt

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf pro Tag liegt in Österreich bei 130 Liter. Ohne ausgeprägten Außenbereich oder Pool ergibt sich ein Haushaltsverbrauch von rund 112 Litern pro Einwohner und Tag, wobei der Großteil des Wassers für Hygiene verwendet wird. Der Anteil für die Wasserversorgung am Warenkorb des österreichischen Verbraucherpreisindex schlägt mit nur 0,2 % zu Buche.

„Das Branchenbild dokumentiert die hohe Leistungsfähigkeit der österreichischen Wasserwirtschaft. Die bedeutenden Investitionen in der Vergangenheit versetzen die österreichische Trinkwasserwirtschaft in die Lage, die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die Österreicherinnen und Österreicher können sich darauf verlassen, dass die Versorgung rund um die Uhr einwandfrei funktioniert und gesundes Trinkwasser zu einem moderaten Preis aus dem Wasserhahn fließt“, so Dinhobl.

Österreichischer TRINK`WASSERTAG

Um mehr Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser und die Leistungen der Wasserversorger zu schaffen, findet seit 2016 jährlich der österreichische TRINK ́WASSERTAG statt. Wasserversorgungsunternehmen in allen neun Bundesländern informieren am TRINK`WASSERTAG über ihre Tätigkeiten und zeigen, was hinter einer sicheren und störungsfreien Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser steckt. Der dritte TRINK ́WASSERTAG ist am 15. Juni 2018.

Factsheet Österreichische Trinkwasserwirtschaft: Download PDF

Branchenbild: Download PDF

Österreichischer TRINK ́WASSERTAG: www.trinkwassertag.at

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungs-unternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern knapp 6,4 Millionen Menschen bzw. rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.


Mehr als 230 Expertinnen und Experten aus der Wasserwirtschaft treffen am 31. Jänner und 1. Februar 2018 in Wien zusammen, um sich über die aktuellen Herausforderungen in der Trinkwasserbranche auszutauschen

„Die österreichische Wasserbranche stellt sich mit all ihrem Know-how den Herausforderungen, die sich aus den ökologischen Veränderungen und den Entwicklungen in der Wasserpolitik ergeben. Damit unser Trinkwasser seine ausgezeichnete Qualität behält, unternehmen die Wasserversorger erhebliche Anstrengungen. Der nachhaltige und umfassende Schutz der Grundwasserressourcen und Wasserversorgungsanlagen hat dabei oberste Priorität“, betont ÖVGW-Vizepräsident DI Franz Dinhobl.

ÖVGW begrüßt Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum umfassenden Schutz des Wassers

Die Bundesregierung bekennt sich in der aktuellen Koalitionsvereinbarung klar zum Schutz des Wassers als zentrales Element der Daseinsvorsorge und hält fest, dass es keinen Ausverkauf der Ressource Wasser geben darf. Die Sicherstellung der langfristigen Versorgung der Bevölkerung sowie der Landwirtschaft und Wirtschaft mit Wasser wird ebenso betont, wie die Notwendigkeit einer verstärkten Koordinierung innerhalb der Abwasser- und Siedlungswasserwirtschaft, um Abläufe effizienter gestalten zu können. Auch das staatliche Katastrophen- und Krisenmanagement soll in der kommenden Legislaturperiode gesetzlich verankert werden. Hierbei kommt im Krisenfall der Wasserversorgung und der Bereitstellung von Ersatzinfrastruktur eine wichtige Rolle zu. „Der hohe Stellenwert, den die Trinkwasserversorgung im Regierungsprogramm einnimmt, ist ein Erfolg für die ÖVGW und ihre Mitglieder“, so Dinhobl.

Trinkwasserqualität, Mikroorganismen, Risikomanagement

Themenschwerpunkte beim diesjährigen Symposium sind daher unter anderem Trinkwasserqualität, Mikroorganismen im Grundwasser sowie Risikomanagementansätze für Wasserversorgungsunternehmen.

Dr. Claudia Castell-Exner vom Schwesterverband DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) spricht über die Revision der EG-Trinkwasserrichtlinie und Trinkwasserqualität in Europa und DI Dr. Robert Fenz vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus erläutert das Aktionsprogramm Nitrat.

DI Dr. Christina J. Fiedler von der Universität für Bodenkultur Wien geht der Frage nach, inwiefern das Grundwasser ein idealer Lebensraum für Mikroorganismen ist. Ao. Univ. Prof. DI Dr. Regina Sommer von der Medizinischen Universität Wien und DI Herbert Kraner von der Kraner ZT GmbH setzen sich mit der hygienischen Relevanz und den praktischen Erfahrungen mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa − einem weitverbreiteten Boden- und Wasserkeim, der in feuchten Milieus vorkommt − auseinander.

DI Ernest Mayr von der Universität für Bodenkultur Wien präsentiert Konzepte und Maßnahmen zur Risikobeherrschung in der Wasserversorgung. Mischa Zöberer von der Infraprotect GmbH analysiert in seinem Vortrag, ob die Wasserversorgungsunternehmen ausreichend vor Terrorismus geschützt sind und zeigt auf, welche Rahmenbedingungen ein ganzheitliches und angemessenes Corporate Security Management benötigt.

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des Symposiums sind Programme und Konzepte, die mehr Bewusstsein für das wertvolle Gut Trinkwasser schaffen und das Wassertrinken an (Volks)Schulen fördern.

TRINK’WASSERTAG für mehr Bewusstsein um die Leistungen der Wasserversorgungsunternehmen

Für mehr Wissen über und Bewusstsein für unser Wasser sorgt auch der von der ÖVGW ins Leben gerufene österreichweite TRINK’WASSERTAG, der am 15. Juni 2018 bereits zum dritten Mal stattfinden wird. An dem jährlichen Aktionstag wird gezeigt, was die heimischen Wasserversorgungsbetriebe jeden Tag für die sichere und störungsfreie Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser leisten. Weil es nicht selbstverständlich ist, dass rund um die Uhr Trinkwasser in bester Qualität in unsere Haushalte fließt, werden auch dieses Jahr zahlreiche Wasserversorgungsunternehmen in ganz Österreich ihre Türen öffnen und ein abwechslungsreiches und vielfältiges Informationsprogramm für Interessierte aller Altersgruppen zusammenstellen.

www.trinkwassertag.at

Ausführliche Informationen zum Symposium und zum Programm:

https://eventmaker.at/oevgw/symposium_wasserversorgung_2018

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungsunternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 250 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern knapp 6,4 Millionen Menschen bzw. rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.