Archiv 2020


Deutsches Fördermodell als Vorbild für Österreich

Die erfolgreiche deutsche Förderpolitik für den Umstieg auf klimafreundliche Heizlösungen – darunter auch Gas-Hybridheizungen – könnte laut ÖVGW ein Best-Practice-Beispiel für Österreich sein.

Deutschland macht vor, wie man mit kluger Förderpolitik die Bürgerinnen und Bürger motivieren kann, rasch auf klimafreundliche Heizlösungen umzusteigen. Und Österreich soll mitziehen – wenn es nach der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach geht.

Smarte Kombination

„Der Erfolg des deutschen Förderprogramms liegt wohl nicht zuletzt darin, dass auch all jene erreicht werden, die nicht auf den Komfort einer Gasheizung verzichten wollen. Durch die kluge Kombination modernster Gas-Brennwerttechnik mit einer Solaranlage und/oder Wärmepumpe können die laufenden Energiekosten und der CO2-Fußabdruck der Haushalte deutlich reduziert werden. Dieses Best-Practice-Beispiel eignet sich auch für Österreich, zumal eine Million Haushalte mit Gas heizen“, betont DI Michael Haselauer, designierter Präsident der ÖVGW und Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH. „Mit der Umstellung auf Grüne Gase, wie z.B. Biogas oder Wasserstoff, wird diese hybride Heizform in Zukunft 100 % klimaneutral sein, bei gewohntem Komfort sowie höchster Effizienz und Versorgungssicherheit.“

Hybride Gasheizungen

Konkret: Wer in Deutschland seine alte Heizung durch eine neue Gasheizung ersetzt und dabei gleichzeitig erneuerbare Energien einsetzt, kann seit Anfang 2020 mit einer staatlichen Gasheizungsförderung rechnen. Wer auf eine „hybride“ Gasheizung in Kombination mit erneuerbaren Energien wie etwa Solarkollektoren umsteigt, bekommt einen Zuschuss von 30 Prozent der Kosten. Voraussetzung: Der Wärmeerzeuger mit erneuerbaren Energien muss mindestens 25 Prozent der Heizlast tragen. Für den Austausch einer alten Öl-Heizung durch eine Gas-Hybridheizung erhöht sich der Fördersatz um 10 Prozentpunkte. Es darf allerdings keine Austauschpflicht für die Ölheizung gelten, sonst entfällt der Anspruch auf die Gasheizungsförderung. Für eine neue Gasheizung, die innerhalb von zwei Jahren mit einer Solaranlage nachgerüstet wird, gibt es immerhin noch einen Zuschuss von 20 Prozent.

In Zukunft Grünes Gas

Die Kombination von Solarwärme mit Gas kann also eine zukunftsweisende Energielösung sein: Dabei wird Sonnenenergie in Form von Warmwasser gespeichert. Geht es zur Neige, kommt das Brennwertgerät mit Gas zum Einsatz. In Zukunft wird dieses Gas zudem Grünes Gas sein. Grünes Gas ist Biogas aus landwirtschaftlichen Reststoffen oder auch Wasserstoff aus überschüssigem Ökostrom. Österreichs Gaswirtschaft bereitet die Umstellung auf Grünes Gas vor. „Unser erklärtes Ziel als österreichische Gasnetzbetreiber ist es, Österreichs Gasversorgung weitgehend klimaneutral auszurichten. Die ÖVGW schafft dafür die technischen Voraussetzungen. Über den Fachverband Gas Wärme und die ÖVGW müssen wir jetzt gemeinsam mit der Politik die richtigen Weichen stellen und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen“, so Haselauer abschließend.


Novelle der EU Trinkwasser-Richtlinie am 14. Dezember 2020 beschlossen

Die EU-Trinkwasser-Richtlinie von 1998 wurde von der EU-Kommission nach über 20 Jahren überarbeitet und an die heutigen Anforderungen angepasst.

Die neue EU-Trinkwasser-Richtlinie ist ein großer Schritt für die europäische Trinkwasserversorgung. Nach über fünf Jahren Verhandlungen wurde damit in Brüssel ein Standard für alle Mitgliedstaaten geschaffen, der wesentlich zum Schutz der Gesundheit von Konsumentinnen und Konsumenten und zur besseren Information rund ums Trinkwasser beitragen wird.

Die Kernelemente der neuen EU-Trinkwasser-Richtlinie sind der Zugang zu Trinkwasser für alle Bürgerinnen und Bürger, EU-weit harmonisierte Regelungen zu Materialien und Werkstoffen, die in Kontakt mit Wasser für den menschlichen Gebrauch kommen, und eine Ausweitung des risikobasierten Ansatzes über die gesamte Versorgungskette – damit sollen an mehreren Stellen Untersuchungen durchgeführt werden, vom Einzugsgebiet über die Entnahme, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung bis zur Übergabe an den Abnehmer. Dieser Ansatz ist in der aktuellen österreichischen Trinkwasserverordnung bereits auf freiwilliger Basis vorgesehen und wird von den Wasserversorgern hierzulande weitgehend so praktiziert.
„Damit fühlen wir uns auf unserem Weg bestätigt und möchten diesen auch in Zukunft weitergehen. In Österreich haben wir das besondere Privileg, Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen verwenden zu können, welches von Natur aus schon sehr gut geschützt ist. Umfassende Information und Aufklärung über diese wertvolle natürliche Ressource sind wichtig – mehr Transparenz für die Bevölkerung stärkt das Vertrauen in die Qualität des Trinkwassers, aber auch das Bewusstsein für den Wert der kostbaren Ressource. Die Zukunft des Trinkwassers geht uns alle an, von den Wasserversorgern über die Landwirtschaft bis hin zu jeder und jedem Einzelnen“, so ÖVGW-Präsident Franz Dinhobl.

Die ÖVGW hatte sich bei der Überarbeitung erfolgreich dafür eingesetzt, dass der bisherige Untersuchungsaufwand für die 5.500 Wasserversorger in Österreich beibehalten werden konnte. Die Maßnahmen im ersten Entwurf hätten zur Folge gehabt, dass sich der Untersuchungsaufwand für die Wasserversorger massiv erhöht hätte – mit einer Kostensteigerung um das 70-Fache. Diese Steigerung des Untersuchungsaufwandes hätte nicht zu einer Qualitätssteigerung geführt und damit zu keinem zusätzlichen Nutzen für die Konsumentinnen und Konsumenten.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessenvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.


Investitionen in die Infrastruktur für die Trinkwasserversorgung sind dringend nötig

Am 4. Dezember 2020 veröffentlichte der Rechnungshof seinen Bericht zu Förderungen in der Siedlungswasserwirtschaft. Langjährige Forderungen der ÖVGW wurden bestätigt: Bis 2030 braucht es eine massive Erweiterung der Förderungen und Anreize für die Betreiber, in die Anlagen zu investieren.

Die Grundversorgung mit bestem und sicherem Wasser aus der Leitung als Lebensmittel Nummer eins ist eine zentrale gesellschaftliche und generationenübergreifende Aufgabe. Damit die österreichischen Haushalte sicher mit bestem Trinkwasser versorgt werden können, braucht es eine funktionierende Infrastruktur. Der Rechnungshof hat nun in seinem Bericht auf den stark steigenden Sanierungsbedarf der Wasserleitungen hingewiesen.

Desolate Trinkwasserleitungen müssen dringend saniert werden

In Österreich sorgen rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen – von großen Wasserwerken bis zu kleineren, regional organisierten Wassergenossenschaften – für eine reibungslose und sichere Versorgung mit Trinkwasser. Sie bringen das Trinkwasser aus Quellen und Brunnen in einem rund 81.000 Kilometer langen Wasserleitungsnetz in die österreichischen Haushalte. Doch laut RH-Bericht steigt mit zunehmendem Alter der Infrastruktur der Anteil jener Leitungen, die einen Wasserverlust von über 20 Prozent verzeichnen – bei den vor 1980 errichteten Leitungen waren es im untersuchten Zeitraum bereits zwischen 5,3 und 8,5 Prozent. Das müsste nicht so sein: In den vom Rechnungshof geprüften Jahren 2014 bis 2018 zeigt sich eine deutliche Unterschreitung der Sanierungsraten. Alleine für den Werterhalt der Leitungen wäre dem Bericht zufolge eine durchschnittliche Sanierungsrate von zwei Prozent pro Jahr nötig. Tatsächlich wurden nur 0,3 Prozent des Trinkwassernetzes saniert.

Investitionen in die Wasserwirtschaft sind Krisenvorsorge und Wirtschaftsmotor

Die Veränderungen bei der Niederschlagsverteilung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel machen große Investitionen in den Wassersektor notwendig, um auch in Zukunft eine sichere Versorgung gewährleisten zu können. Investitionen in den Ausbau der Wasserinfrastruktur schaffen österreichische Arbeitsplätze, sichern die Versorgung mit gesundem Trinkwasser und sind notwendige Maßnahmen im Hinblick auf die Veränderungen, die der Klimawandel bringt.

Es braucht den gezielten Einsatz von Fördermitteln

In Folge der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung mit der „Gemeinde-Milliarde“ einen wichtigen Schritt zur Konjunkturbelebung gesetzt. Für die Siedlungswasserwirtschaft hat die Gemeinde-Milliarde aber keinen nennenswerten Investitionsschub gebracht. Derzeit stehen auf Basis des Umweltförderungsgesetzes ca. 1.700 Projekte zur Verwirklichung bereit. „Als ÖVGW haben wir bei dem dafür zuständigen Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus eine Sondertranche von 300 Millionen Euro – zusätzlich zu den jährlichen Förderungen von 80 Millionen – beantragt, die neben den Gemeinden auch anders strukturierte Wasserversorger wie Verbände, Genossenschaften oder Kapitalgesellschaften berücksichtigt“, berichtet ÖVGW-Präsident DI Franz Dinhobl. Das Bundesministerium für Finanzen sollte von der Schaffung gesonderter Strukturen zur Finanzierung der Siedlungswasserwirtschaft, die nicht mit jenen des Umweltförderungsgesetzes vereinbar sind, absehen. „Werden zusätzliche Förderungen für die Siedlungswasserwirtschaft in Erwägung gezogen, wären diese organisatorisch und inhaltlich mit jenen nach dem Umweltförderungsgesetz abzustimmen“, betont Dinhobl.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessenvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.


Grundwasserschutz geht uns alle an!

Dass zu jeder Zeit köstliches, klares Wasser in bester Qualität direkt aus der Leitung strömt, wird in Österreich vorausgesetzt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, tauschten sich letzte Woche mehr als 300 Fachleute der Wasserwirtschaft und Wissenschaft aus und diskutierten brennende Fragen. Über eines waren sich alle einig: Die Zukunft des Wassers beginnt beim Ressourcenschutz – und geht uns alle an.

Die Grundversorgung mit bestem und sicheren Wasser aus der Leitung als Lebensmittel Nummer eins ist eine der zentralen gesellschaftlichen und generationenübergreifenden Aufgaben. In ganz Österreich sorgen rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen – von großen Wasserwerken bis zu kleineren, regional organisierten Wassergenossenschaften – für eine reibungslose und sichere Versorgung mit Trinkwasser. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Branche krisenfest und das Personal sehr gut ausbildet ist. Die große Resonanz des digitalen Trinkwasser-Forums zeigte aber auch, wie wichtig der Zusammenhalt innerhalb der Branche ist. So ging es einerseits um den Austausch von Erfahrungswerten mit der Pandemie, aber auch diverse Fachvorträge von WissenschafterInnen standen auf dem Programm. Denn gerade in diesen besonderen Zeiten ist es für die Wasserversorgungsunternehmen wichtig, sowohl den Dialog mit der öffentlichen Hand als auch mit der Wissenschaft aufrechtzuerhalten und die Themen aus der Praxis zu diskutieren.

Grundwasserschutz als Grundstein für die Zukunft

Das zentrale Anliegen der Wasserversorger ist der Grundwasserschutz: Die wertvolle Ressource im Untergrund muss so gut wie möglich vor Verunreinigungen geschützt werden. Ein ganz wesentlicher Partner dabei ist die heimische Landwirtschaft. Eine der wichtigsten Forderungen der ÖVGW ist hier der weitere Ausbau des NitratInformationsdiensts im Rahmen der Novellierung des Aktionsprogramm Nitrat durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Ganz konkret fordert die ÖVGW, vor dem Ausbringen des Düngers den Stickstoffgehalt im Boden zu messen und dann nur jene Düngemengen auszubringen, die die angebauten Pflanzen auch wirklich braucht. Von dieser Maßnahme profitieren beide Seiten: Der Grundwasserkörper wird geschützt, die Landwirte sparen Kosten.
Potenzial zum Grundwasserschutz sieht Regina Sommer von der MedUni Wien aber auch bei den Wasserversorgern selbst: Sie richtete einen Appell an die Trinkwasserversorger, ihre Infrastruktur, also etwa Brunnen und Quellfassungen, sorgfältig in Stand zu halten, um das Eindringen von Oberflächenwasser durch Schneeschmelze und Starkregen zu vermeiden.
Ein weiterer Hebel liegt bei Installateuren und Haustechnikern. Auf den letzten Metern sichern sie durch fachgerechte Wartung und den Einsatz der richtigen Materialien die Qualität des Wassers, das aus dem Wasserhahn kommt.
Und schließlich leisten auch die KonsumentInnen selbst durch einen bewussten Umgang mit dem Abwasser einen wichtigen Beitrag dazu, dass auch in Zukunft Wasser in bester Qualität aus der Leitung strömt: So sollten Medikamente, Chemikalien und Hygieneartikel keinesfalls über das Abwasser oder die Toilette entsorgt werden, da diese über den Wasserkreislauf wieder ins Grundwasser gelangen könnten.

Studie „Wasserschatz Österreichs“ des BMLRT

Österreich ist ein wasserreiches Land. Der fortschreitende Klimawandel hat uns in den vergangenen Jahren aber auch die Grenzen aufgezeigt: Wenn Niederschläge ausbleiben und sich die Grundwasserkörper nicht ausreichend auffüllen, kann es zu regionalen Engpässen kommen. „Die noch vor dem Sommer 2021 erscheinende Studie „Wasserschatz Österreichs“ des BMLRT wird zentrale Fragestellungen rund um das Thema beantworten, Sie stellt die tatsächlichen Wasserentnahmen den bewilligten Wasserrechten für Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung gegenüber und berechnet gleichzeitig, wie viel Wasser eines bestimmten Grundwasserkörpers nutzbar ist“, erklärt Günter Liebel, Sektionschef der Sektion Wasserwirtschaft im BMLRT. Unter Einbeziehung von klimatischen Entwicklungen und anhand dieser Forschungsergebnisse ist das Ziel, eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasservorkommen auch über 2050 hinaus zu sichern und eine Übernutzung zu verhindern. „Die Trinkwasserversorger tragen die Verantwortung dafür, dass die Ressource Wasser allen Menschen zur Verfügung steht. Daher müssen sie bei Bedarf einen Ausgleich zwischen wasserreichen und wasserarmen Gebieten schaffen. Der Trinkwasserversorgung muss im Falle von konkurrierenden Wassernutzungen immer Priorität eingeräumt werden. Diese langjährige Forderung der ÖVGW findet sich auch im letzten Regierungsprogramm“, betont Franz Dinhobl, Präsident der ÖVGW.

Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie

Die Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie soll in den nächsten beiden Jahren in nationales Recht umgesetzt werden. Zu den wichtigsten Punkten der Richtlinie zählen unter anderem die Ergänzung von 18 neuen Substanzen und eine durchgehende Risikobewertung des Versorgungssystems vom Einzugsgebiet der Wasserspender bis zum Zapfhahn. Durch eine Strategie zur Reduktion der Nutzung von Plastikflaschen soll das Eindringen von Mikroplastik in das Grundwasser vermieden werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist der verbesserte Zugang zu Informationen für die Bevölkerung. Mehr Transparenz stärkt das Vertrauen in die Qualität des Leitungswassers – aber auch das Bewusstsein für den Wert der kostbaren Ressource. Das ist besonders wichtig, denn: Die Zukunft des Wassers geht uns alle an, von den Wasserversorgern über die Landwirtschaft bis hin zu jeder und jedem Einzelnen.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessenvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.


Die österreichischen Haushalte sind sehr zufrieden mit den Leistungen der Gasnetzbetreiber

Die österreichischen Gaskunden sind mit den Leistungen ihrer Gasnetzbetreiber weiterhin sehr zufrieden. Dies zeigt eine aktuelle Meinungsumfrage der marketmind GmbH im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).

Österreichweit wurden mehr als 2.400 Interviews durchgeführt. „Im gesamten Bundesgebiet schätzen die Kundinnen und Kunden an ihren Gasnetzbetreibern die sichere Versorgung sowie die hohe technische Kompetenz und Zuverlässigkeit bei durchgeführten Arbeiten“, sagt Dipl.-Ing. Michael Haselauer, Vizepräsident der ÖVGW.

Die Gasnetzbetreiber werden laut der Umfrage als äußerst zuverlässig (Mittelwertindex 1,20 auf einer Schulnotenskala von 1 bis 5) eingestuft. Hoch zufrieden ist man auch mit der gebotenen Sicherheit (Mittelwertindex 1,28) und der Qualität der Serviceleistungen (Mittelwertindex 1,31).

Zuverlässig, sicher und kompetent

Gas steht aus Sicht der Befragten jederzeit störungsfrei zur Verfügung (Mittelwert 1,13). Termine für Zählerablesung und -montage oder Wartungsarbeiten werden verlässlich eingehalten (Mittelwert 1,23) und das Fachwissen der Mitarbeiter mit einem Mittelwert von 1,30 hoch eingeschätzt. Noch besser wird die technische Kompetenz des Gasnetzbetreibers in Bezug auf die Sicherheit des Gasnetzes (Mittelwert 1,22) bewertet. Sollte es zu einem Gasgebrechen kommen, finden die Befragten es überwiegend für sehr einfach, dieses beim 24h Notdienst oder bei der Gasnotrufnummer 128 zu melden (Mittelwert 1,37). In den seltenen Fällen, wo dies bereits einmal notwendig war (von 6 % genannt), hat dies auch die Praxis gezeigt.

Thema erneuerbares Gas – Informationsbedarf nach wie vor hoch

Im Vorjahr wurden erstmalig auch Fragen zum Thema „erneuerbares Gas“ gestellt. Heuer gaben 25 Prozent der Befragten an, schon davon gehört zu haben, dass erneuerbares Gas im Gasnetz vorhanden ist (2019 waren es erst 17 %) und vier Prozent nutzen es bereits im eigenen Haushalt. Als Vorteile von erneuerbarem Gas sehen die Befragten neben der Umweltfreundlichkeit vor allem die Unabhängigkeit von Importen, die regionale Herstellung und den positiven Einfluss auf die heimische Wirtschaft. Als Nachteil wird vor allem der höhere Preis genannt. Dieses Ergebnis bestärkt den Fachverband Gas Wärme und die ÖVGW in der Forderung nach klaren rechtliche Rahmenbedingungen und einem Fördersystem für Grünes Gas, das mit der neuen Ökostromförderung vergleichbar ist.

Über 70 % der Befragten fühlen sich allerdings weiterhin (zu) wenig über Erneuerbares Gas informiert. Aktuell startet deshalb eine Informationskampagne des Fachverbands Gas Wärme gemeinsam mit der ÖVGW zum Thema „Grünes Gas“ – unter anderem mit der neuen Website gruenes-gas.at.

„Die Energiewende kann nur durch Zusammenarbeit aller Energieträger gelingen. Erneuerbares, grünes Gas – Biogas und klimaneutral erzeugter Wasserstoff – ist ein unverzichtbarer Partner für Sonnen- und Windenergie, speichert Überschüsse und garantiert Versorgungssicherheit.“, betont Michael Haselauer von der Netz Oberösterreich GmbH, der sich weiterhin für Grünes Gas einsetzen wird – ab Jänner auch in seiner neuen Funktion als Präsident der ÖVGW.


Die neue Plattform für eine nachhaltige, sichere und leistbare Energiewende

Die Gaswirtschaft startet mit neuer Dachmarke „Zukunft Grünes Gas“ und neuem Online-Auftritt. Denn das Gas der Zukunft ist grün. Bei der neuen Homepage steht die Aufklärung zum Thema Grünes Gas im Mittelpunkt. Die neue Seite ist ab jetzt online: www.gruenes-gas.at

Die österreichische Gaswirtschaft nimmt ihre Rolle in der Energiewirtschaft der Zukunft ein: Eine nachhaltige, sichere und leistbare Energiewende wird nur mit klimafreundlichem Grünen Gas möglich sein. In den kommenden Jahren wollen die heimischen Gasversorger diesen Wandel in die Praxis umsetzen. Grüne Gase wie Biogas und Wasserstoff werden schrittweise fossile Energieträger ersetzen.

Deshalb startet die Gaswirtschaft mit dem neuen Online-Auftritt rund um Grünes Gas. „Das Informationsbedürfnis der Bevölkerung zu Grünem Gas ist groß. Wir sind stolz darauf, den Einstieg in dieses zukunftsweisende Energiethema zu bieten“, sagt DI Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme (FGW).

Durch das responsive Webdesign ist die Homepage mit jedem Endgerät kompatibel und gibt einen raschen und zugleich fundierten Überblick über Grünes Gas. „Wir haben uns bei dem neuen Auftritt bemüht, das Thema möglichst zugänglich zu präsentieren und zu vermitteln“, ergänzt DI Michael Haselauer, designierter Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).

Die Agentur hinter der Konzeption ist Hello Wien. Peter Hörlezeder, Geschäftsführer Hello Wien, spricht begeistert über die Aufgabe: „Wir freuen uns, ein so nachhaltiges Projekt wie Grünes Gas begleiten zu dürfen. Besonders schön, wenn man dabei die Marke von Grund auf inhaltlich und formal neugestalten kann.“

ENERGIEWENDE BRAUCHT GAS

Die Kernbotschaft lautet: Grünes Gas ist Teil der Energiewende, es sichert die Energieversorgung und macht den Umstieg leistbar.

Damit die Energiewende gelingt, braucht es alle in Österreich vorhandenen Potenziale an grüner Energie. Kein erneuerbarer Energieträger allein kann jene Energiemengen erzeugen, die in Österreich benötigt werden. Gas macht aktuell mehr als 20 Prozent des Gesamtenergiebedarfs aus und steht für 100 Prozent Versorgungssicherheit. Diesen Energieträger zu ersetzen ist weder technisch noch wirtschaftlich betrachtet möglich. Die Lösung: „Zukünftig kommt einfach Grünes Gas zum Einsatz, das sich in allen Anwendungsformen, von der Gasheizung über das Kraftwerk bis hin zur Industrieanlage genauso wie unser heute gewohntes Gas einsetzen lässt“, sagt Haselauer weiter.

Davon profitieren das Klima und zugleich die Verbraucher, die ihre bestehenden Heizungen weiterhin nützen können. „Eine Million österreichische Haushalte heizen aktuell mit Gas. Für die Kunden ist der Umstieg in Zukunft auf Grünes Gas ohne weitere Investitionen möglich. Die saubere Energie der Zukunft muss leistbar bleiben. Grünes Gas kann all das“, sagt Weinelt abschließend.

ÜBER ZUKUNFT GRÜNES GAS

Zukunft Grünes Gas präsentiert die Vision des Energieträgers Gas für eine saubere Energiezukunft. Die Energiewende in Österreich ist nur machbar, wenn alle einen Teil dazu beitragen. Die Gaswirtschaft tut dies und plant in Zukunft den Gasbedarf mit Grünem Gas zu decken. Grünes Gas ist sowohl aufbereitetes Biogas als auch klimaneutraler Wasserstoff. Hinter Zukunft Grünes Gas stehen die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) sowie der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW).

www.gruenes-gas.at
info@gruenes-gas.at


Für die Versorgung mit ausreichend bestem Trinkwasser ist vorgesorgt

Die österreichische Bundesregierung spricht von einer zweiten Corona-Welle. Weitere Maßnahmen werden am Samstag verkündet. Viele Menschen werden in den nächsten Monaten also wieder mehr Zeit denn je zu Hause verbringen. Für die Versorgung mit ausreichend bestem Trinkwasser ist jedenfalls vorgesorgt. Einerseits für den täglichen Haushaltsbedarf, andererseits für verstärkte Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen.

„Die Versorgung mit bestem Trinkwasser – vom westlichsten Vorarlberg bis zum östlichsten Burgenland und vom nördlichsten Niederösterreich bis zum südlichsten Kärnten– ist durch Österreichs rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen jederzeit gesichert", betont Franz Dinhobl, Präsident der Interessenvertretung der österreichischen Trinkwasserversorger. Das spart für die Menschen in unserem Land Geld, Zeit und Ressourcen: Statt abgefülltes, vergleichsweise teureres Wasser aus dem Supermarkt nach Hause zu tragen, kommt das natürliche Premiumprodukt verlässlich und direkt aus der hauseigenen Wasserleitung.

Trinkwasserversorgung auch bei erhöhtem Bedarf gesichert

Die Wasserversorgungsunternehmen kommen mit einem erhöhten Wasserbedarf problemlos zurecht. Schwankungen sind normal, es gibt sie das gesamte Jahr über. Österreichinnen und Österreicher sind in der glücklichen Lage, die Ressource Wasser im Haushaltsbereich bedenkenlos nützen zu können: Das Trinkwasser wird zu 100 Prozent aus Grundwasser aus Brunnen und Quellen gewonnen und ist damit bestens durch den Boden geschützt und gefiltert.

Ein Eintrag des Coronavirus in Quell- oder Brunnenwasser kann weiterhin ausgeschlossen werden, da das Virus durch die Bodenpassage inaktiviert wird. Vorhandene Desinfektionsanlagen bieten einen zusätzlichen Schutz gegen virale und bakteriologische Kontamination. Das Coronavirus kann zudem im Wasser nicht überleben und sich auch nicht vermehren.

Häufiges Händewaschen ist keine Wasserverschwendung

Häufiges und gründliches Händewaschen zählt nach wie vor zu den wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und ist meist hautfreundlicher als die Anwendung von Desinfektionsmitteln. Auch dafür steht die Ressource Wasser jederzeit zur Verfügung. Bedenkliche Auswirkungen auf den Verbrauch und die Wasserversorgung hat dies nicht. Ebenso wenig ein erhöhter Wasserbedarf zur Einhaltung weiterer Hygienemaßnahmen, wie etwa häufigere Waschgänge, um wiederverwendbare Mund-Nasen-Schutzmasken zu waschen.

© Myriams/Pixabay

Wie viel Trinkwasser verbrauchen wir beim Händewaschen?

Gründliches Händewaschen dauert etwa 30 Sekunden. Aus einem gewöhnlichen Wasserhahn im Haushalt kommen pro Minute etwa 10 Liter Wasser. Pro Waschvorgang macht das also 5 Liter Trinkwasser. Bei der Annahme von durchschnittlich 4 Handwaschvorgängen pro Person und Tag würde das circa 5-8 % des jährlichen Trinkwasserbedarfes im Land ausmachen. Diese Menge an Trinkwasser ist von den Österreichischen Wasserversorgungsunternehmen problemlos und zuverlässig lieferbar.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessenvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.


Das Öko-Kraftwerk für Zuhause

Die Kombination von Solarwärme mit Grünem Gas ist eine zukunftsweisende Energielösung: Dabei wird Sonnenenergie in Form von Warmwasser gespeichert. Geht es zur Neige, kommt das Brennwertgerät mit Grünem Gas zum Einsatz.

Wien, im Oktober 2020. Solarenergie in Kombination mit Grünem Gas aus Österreich ist ein Öko-Kraftwerk in den eigenen vier Wänden: Bei Sonnenschein wird mittels Sonnenkollektor oder Photovoltaik-Anlage kaltes Wasser erwärmt. „Warmwasser lässt sich über mehrere Tage ohne merkliche Wärmeverluste speichern“, betont Helmut Weinwurm, Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK). Das Warmwasser wird im Speicher solange aufbewahrt, bis es etwa zum Duschen verbraucht wird.

Im Winter wird deutlich mehr Energie benötigt, als die Sonne liefern kann. Nun kommt die Gas-Brennwerttherme zum Einsatz und ersetzt die Wärme der Sonne. „Grünes Gas sorgt dabei in Gasbrennwertgeräten für umweltfreundlichen Energienachschub“, sagt Michael Haselauer Vizepräsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).

Grünes Gas ist Energie aus dem Sommer, die im Herbst und Winter zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genützt werden kann. Es wird aus landwirtschaftlichen Abfällen oder auch überschüssigem Sonnen- oder Windstrom gewonnen. „Brennwertthermen sind bereits heute „Green-Gas-ready“ und können mit Grünem Gas wie gewohnt weiter benutzt werden“, sagt Weinwurm von der VÖK. Mit dieser zukunftsweisenden Kombination aus Sonnenenergie und Grünem Gas ist man bestens und klimaschonend für die kalte Jahreszeit gerüstet.

Erfolgreich erprobt Diese energiesparende Hybridlösung aus Solarenergie und Gas wird bereits heute in mehreren tausend Haushalten in ganz Österreich erfolgreich eingesetzt. Sie ist hocheffizient und hilft den Verbrauch von Gas deutlich zu reduzieren. „Österreich kann ausreichend Grünes Gas aus den Abfällen der heimischen Landwirtschaft gewinnen, um mittelfristig alle Haushalte mit Grünem Gas zu versorgen, die mit Gas heizen“, betont Haselauer. Das umweltfreundlich gewonnene Gas ist genauso speicherfähig wie Erdgas und kann – im Unterschied zu Strom - solange in Österreichs großen unterirdischen Gasspeichern aufbewahrt werden, bis es benötigt wird.

Gasgeräte und -infrastruktur weiter nützen Rund eine Million Gasgeräte sind in Österreichs Haushalten im Einsatz. „Die Kombination aus Solarenergie und Grünem Gas ist eine besonders effiziente Lösung und erspart teure Umrüstung, indem man vorhandene Gasgeräte, aber auch die bestehende Infrastruktur weiterhin nutzt“, betont Haselauer. Solarkollektoren oder eine PV-Anlage werden in das vorhandene Heizsystem integriert und die Anwender freuen sich über hohen Komfort bei geringen Kosten. Das ist klimaschonend, günstig und kann sofort umgesetzt werden.

Österreichs hochmodernes Versorgungsnetz aus Gasleitungen und -speichern kann für den Transport von sauberem Grünem Gas genützt werden. So kommt das Grüne Gas bequem bis zum Endverbraucher, der nichts weiter zu tun braucht, als den Thermostat zu bedienen.


Erneuerbare klimaneutrale Gase sind ein zentraler Teil der Energiezukunft

„Gas ist eine essentielle Säule einer nachhaltigen Energiewende“, gibt der Leobener Professor Raupenstrauch zu bedenken: Denn mit einer Strategie, die vor allem auf Ökostrom setzt, könnten weder die Klimaziele erreicht noch der Industriestandort Österreich am Laufen gehalten werden. Dafür braucht es erneuerbares, klimaneutrales Gas.

Wien, im September 2020. – „Die österreichische Energieversorgung ausschließlich auf Strom auszurichten wird sich in absehbarer Zukunft nicht ausgehen“, rechnet Univ. Prof. Dr. Harald Raupenstrauch, Professor für Thermoprozesstechnik an der Montanuniversität Leoben, vor. Hingegen hält er es für „ausgesprochen sinnvoll“ dem Gasnetz alternative Grüne Gase wie Biomethan und Wasserstoff beizumengen: „Schon alleine die Gasnetze und Gasspeicher zu nutzen, ohne neue Netze bauen zu müssen, ist unglaublich effizient und ein unverzichtbarer heimischer Standortvorteil“. Ins gleiche Horn stößt Michael Haselauer, Vizepräsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH: „Erneuerbare klimaneutrale Gase sind ein zentraler Teil der Energiezukunft unseres Landes und sichern den Industriestandort Österreich ab.“ Die ÖVGW hat die Aufgabe, die technischen Voraussetzungen für den Wechsel von fossilem auf grünes Gas zu schaffen. Haselauer nimmt aber auch die Politik in die Pflicht. Seit Jahrzehnten wird Ökostrom erfolgreich gefördert. Für Grünes Gas braucht es jetzt das gleiche Förderregime im Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) sowie einen technologieübergreifenden Zugang statt Gebote und Verbote.

„Gas gerade auch im städtischen Bereich sinnvoll“ Raupenstrauch erläutert: „Eine Gasversorgung bei vorhandener Infrastruktur, wie zum Beispiel im städtischen Bereich, ist auch in Zukunft sinnvoll, da auf diese Weise der Wärmebereich rasch, kosteneffizient und nachhaltig auf erneuerbare, klimaneutrale Beine gestellt werden kann.“ Mit einer reinen Stromstrategie aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser und Sonne werde die Energiewende laut dem Experten aufgrund der Verfügbarkeit nicht zu machen sein. „Das Hauptproblem in der aktuellen Diskussion sehe ich nicht zuletzt darin, dass jede produzierende Branche das gesamte verfügbare Potenzial an grünem Strom für sich beansprucht. Dafür wird in naher Zukunft nicht genügend erneuerbarer Strom zur Verfügung stehen“, betont Studienautor Raupenstrauch. Des Weiteren basieren viele ausgereifte industrielle Prozesse auf einer Gasversorgung und eine Umstellung auf Strom als Energiequelle ist prozessbedingt nicht möglich oder ineffizient.

Eine wichtige Frage ist zudem, wie sich Überschussstrom aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne speichern lässt. Dabei spielt Gas eine Schlüsselrolle: Die Umwandlung von überschüssigem Ökostrom in Wasserstoff ist eine geeignete Speichertechnologie, da sie bereits funktioniert und der grüne Wasserstoff einfach in das bestehende Gas-Verteilernetz eingespeist werden kann. „Die vorhandene Gasinfrastruktur weiterhin zu nutzen hat seine Vorteile und ist effizient“, sagt der Professor.

Perfekte Mischverhältnisse Im Rahmen der aktuellen Studie „Verbrennungstechnische und sicherheitsrelevante Anforderungen in Hinblick auf einen erhöhten Biogas- und Wasserstoffanteil im Erdgas“ hat das Team des Lehrstuhls für Thermoprozesstechnik geprüft, wieviel Biogas beziehungsweise Wasserstoff problemlos ins Gasnetz eingespeist werden kann. Im Zuge dessen wurde das Brennverhalten unterschiedlicher Gas-Mischungen studiert: Erdgas gemischt mit Wasserstoff oder mit Biogas. „Das kriegt man in den Griff“, bringt Raupenstrauch die Ergebnisse auf den Punkt. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie:

  • Biogas in Form von Biomethan kann ohne weitere Adaptierungen am Brenner fossiles Gas zu 100 Prozent ersetzen.
  • Ohne Einstellungen am Brenner zu ändern, können problemlos vier Prozent Wasserstoff beigemischt werden.
  • Werden die Brennereinstellungen an die Gas-Mischung angepasst, können dem Erdgas zehn Prozent Wasserstoff beigemengt werden. „Und zwar ohne wirklich viel an der Brennertechnik verändern zu müssen“, wie Raupenstrauch betont.

Das erklärte Ziel der Gaswirtschaft ist die schrittweise Umstellung von fossilem auf rein erneuerbares Gas.

Realismus und Nachrechnen Szenenwechsel von der Industrie in die Haushalte. Die Einspeisung von Grünen Gasen und die Nutzung der vorhandenen Gasinfrastruktur ist ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der Haushalte. Raupenstrauch betont: „Alle österreichischen Haushalte mit grünem Strom zu beheizen wird sich nicht ausgehen. Wir haben einfach nicht ausreichende Strommengen zur Verfügung, um Mobilität und Industrie abzudecken und dann auch noch mit Strom zu Hause zu heizen.“


Wer Wasser aus der Leitung statt aus Plastikflaschen konsumiert, leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und spart Geld.

Das heimische Trinkwasser ist ein natürliches Premiumprodukt zu einem unschlagbar günstigen Preis – und mit einer hervorragenden Ökobilanz!

In Österreich kommt in jedem Haushalt Wasser in Trinkwasserqualität aus der Leitung. Die Entscheidung für den gesunden Durstlöscher aus der Leitung ist in vielerlei Hinsicht eine gute Wahl: Beste Qualität, 24 Stunden verfügbar, frisch und unschlagbar günstig – Leitungswasser ist für Konsumentinnen und Konsumenten eine einfache Möglichkeit, Geld zu sparen und Plastikmüll zu vermeiden.

Ein Schritt zum Wasserhahn, drei Schritte zur Nachhaltigkeit

„Österreich ist in der glücklichen Lage, sein Trinkwasser zu 100 Prozent aus Grundwasser aus Brunnen und Quellen zu gewinnen – also ein Premiumprodukt aus der Natur, welches durch den Boden geschützt und auch gefiltert wird. Leitungswasser ist hierzulande ein besonders streng kontrolliertes Lebensmittel, daher ist die Wasserqualität in Österreich sehr gut“, betont Franz Dinhobl, Präsident der ÖVGW, der Interessenvertretung der heimischen Trinkwasserversorger.
Wer Leitungswasser trinkt, nutzt eine frische, bereits vorhandene Quelle, um seinen Durst zu löschen: Leitungswasser ist also im Vergleich zu abgefüllten Getränken jederzeit verfügbar – und das ohne energie- und ressourcenintensive Verpackung und Transportwege. Die Ökobilanz zeigt die Vorteile in Sachen Nachhaltigkeit deutlich: Für die Leitungswasserbereitstellung bei den KonsumentInnen verursachen österreichische Wasserversorgungsunternehmen lediglich zwischen 0,1 und 0,3 g CO2 pro Liter! Der Jahresverbrauch von Trinkwasser mit 130 Liter pro Person am Tag hat die gleiche CO2-Bilanz wie 3 Liter Diesel.

Täglich frisch aus der Leitung

Wie jedes andere Lebensmittel ist auch Wasser nicht unbegrenzt haltbar. Die 5.500 österreichischen Wasserversorgungsunternehmen sorgen dafür, dass die Haushalte in ihrer Region Tag und Nacht mit frischem Wasser in bester Qualität versorgt sind. Das Wasser in den Behältern der Wasserversorgungsunternehmen wird regelmäßig ausgetauscht. Der Wasserfluss wird niemals gestoppt und das Wasser ist somit immer in Bewegung. Sogenanntes „Stagnationswasser“ entsteht nur dann, wenn das Wasser längere Zeit in den Hausleitungen verbleibt. Deswegen sollte man zu Hause jeden Morgen, vor allem aber nach einem Urlaub den Wasserhahn laufen lassen, bis kühles frisches Trinkwasser herauskommt, bevor man das Wasser trinkt.

Der Wert des Wassers

Der günstige Preis macht die natürliche Ressource nicht weniger wertvoll. Der Preisvergleich spricht für sich: Für rund 1,80 Euro bekommt man in Österreich 1.000 Liter Trinkwasser aus der hauseigenen Leitung – also für 0,18 Cent pro Liter. Sieben von zehn Konsumentinnen und Konsumenten empfinden das Preis-LeistungsVerhältnis als angemessen, das hat die Studie Aqua-Report aus dem Jahr 2017 ergeben.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessenvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen, welches Großteils nicht aufbereitet werden muss. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.


als nachhaltige Konjunkturturbine für Österreich.

Die Gas- und Wasserwirtschaft hat Österreich sicher durch die Corona-Krise gebracht. Nun gilt es, mit Investitionen in die Versorgungsinfrastruktur diese zukunftsfit zu machen und gleichzeitig die heimische Wirtschaft anzukurbeln.

Die heimischen Gas- und Wasserkunden konnten sich in der Corona-Krise zu 100 Prozent auf ihre Gas- und Wasserversorger verlassen – selbst wenn Kunden Zahlungsprobleme hatten, wurde zuverlässig geliefert. Die Gas- und Wasserwirtschaft war und ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und garantiert auch in Krisenzeiten die Aufrechterhaltung der Gas-, Wärme- und Warmwasserversorgung für Privathaushalte und Unternehmen. Nun gilt es, sich künftigen Herausforderungen zu stellen: Vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels muss die Versorgung sowohl bei Wasser als auch bei Gas zukünftig gesichert werden. Zu den Schlüsselinvestitionen im Gas- und Wasserbereich zählt dabei die Optimierung und Erweiterung der Infrastruktur.

Versorgungssicherheit hat höchste Priorität

Die Veränderungen bei der Niederschlagsverteilung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel machen große Investitionen in den Wassersektor notwendig, um eine sichere Versorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können. Dazu zählen das Errichten und Vernetzen von Verbundleitungen, Ringschlüsse, Brunnenbau beziehungsweise -sanierung, Aufbau von Notversorgungen, Kapazitätserweiterungen und Leitungsverstärkungen, Behälterneubau oder Erweiterungen. Investitionen in den Ausbau der Wasserinfrastruktur schaffen österreichische Arbeitsplätze, sichern die Versorgung mit gesundem Trinkwasser und sind Antworten auf die Veränderungen, die der Klimawandel bringen wird.

Franz Dinhobl, Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und Geschäftsführer von EVN Wasser: „Wasser schafft zwar dank seines reichlichen Vorkommens in Österreich einen ökologischen und ökonomischen Standortvorteil, aber trotzdem müssen wir vorsorgen, damit wir in Jahren mit geringen Niederschlägen in ganz Österreich ausreichend Wasser haben.“ Um die Wasserversorgung zukunftsfit zu machen, sind Investitionen in Milliardenhöhe notwendig. „Dafür braucht es die Unterstützung der öffentlichen Hand“, sagt Dinhobl weiter.

Grünes Gas als Konjunkturmotor

Michael Haselauer, Vizepräsident der ÖVGW und Geschäftsführer der Netz Oberösterreich, sieht im Gasbereich ebenfalls großen Investitionsbedarf: „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, dann müssen wir die Gasversorgung österreichweit auf Erneuerbares Gas umstellen.“ Die österreichische Gaswirtschaft rechnet in den kommenden Jahren ebenfalls mit Investitionen in Milliardenhöhe, um die erneuerbaren Gas-Potenziale heben zu können. Diese Investitionen ziehen – insbesondere im Vergleich mit anderen erneuerbaren Energieträgern ­– überdurchschnittlich hohe Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in Österreich nach sich. Für den Kunden entsteht keine Umbauerfordernis seiner Heizungsanlage, was gerade im Altbau eine erneuerbare Raumwärme erst sinnvoll möglich macht. Mit jedem Arbeitsplatz, der durch den Bau von Biogasanlagen geschaffen wird, wird mehr als ein weiterer Vollzeitjob in der übrigen Wirtschaft abgesichert und ein wirksamer Beitrag zur nachhaltigen und sicheren Energieversorgung in Österreich geleistet.

Wirtschaftsbelebende Wirkung

Michael Haselauer mahnt zur Eile: „Wenn wir die Klimaziele ernst nehmen, müssen wir jetzt starten, sonst schaffen wir das im Regierungsprogramm vorgegebene Ziel nicht mehr. Dazu brauchen wir Investitionssicherheit, die durch das in Planung befindliche Erneuerbaren Ausbau Gesetz von der Politik für Gasversorger ebenso wie Anlagenbetreiber gewährleistet sein muss.“ „Wenn jetzt in die Erneuerung der Gas- und Wasserinfrastruktur investiert wird, profitiert die gesamte heimische Volkswirtschaft davon“, sagen Dinhobl und Haselauer, „weil das Geld gerade jetzt in die Hand genommen werden muss, um über die Krise hinaus nachhaltig wirtschaftsbelebend zu wirken.“


Der österreichische Trinkwassertag findet heuer bereits zum 5. Mal statt und steht dieses Jahr unter dem Motto „Krisensichere Trinkwasserversorgung“.

Wie sicher ist die Trinkwasserversorgung in Österreich – auch im Fall eines Ausnahmezustands wie einer Pandemie, eines Blackouts oder einer Cyberattacke?

Pressefoto: Österreichweiter TRINK ́WASSERTAG am 19. Juni 2020 (© PlanSinn/Anne Sulzberger)

Für uns in Österreich ist es selbstverständlich, dass wir täglich bestes Trinkwasser aus der Wasserleitung genießen und nutzen dürfen. Dafür sorgen tagtäglich rund 5.500 Wasserversorger in ganz Österreich. Und doch könnte plötzlich alles anders sein. Seit COVID-19 haben wir eine Vorstellung davon bekommen, wie schnell sich scheinbar feste Abläufe ändern können und wie sehr das unser tägliches Leben auf den Kopf stellt. „Daher setzt die Branche dieses Jahr auf eine umfassende Information zum Thema krisensichere Trinkwasserversorgung“, so der ÖVGW-Präsident DI Franz Dinhobl. Wir leben grundsätzlich in einer sehr sicheren Zeit und sind so gut versorgt wie nie zuvor – das gilt auch für die Trinkwasserversorgung, die sehr gut organisiert ist, jedoch von Krisen wie zum Beispiel Cyberattacken, Krankheitserregern oder einem Blackout betroffen sein kann.

Gemeinsamer Aktionstag – heuer einmal anders

Der TRINK’WASSERTAG, den Wasserversorger in Zusammenarbeit mit der ÖVGW seit 2016 jeweils in der 2. Junihälfte veranstalten, lässt sich heuer wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie nicht in der gewohnten Form mit Festen, Führungen, Ausstellungen und Schulprogrammen durchführen. Die Wasserversorger setzen unter dem Motto „Gemeinsam informieren“ auf Aktionen wie Postwurfsendungen und Medienarbeit, um ihre Leistungen zu präsentieren und damit zu zeigen, was hinter einer sicheren und störungsfreien Versorgung mit bestem Trinkwasser steckt.

Pandemie, Cyberangriffe und Blackout – die Trinkwasserversorger sind vorbereitet!

Die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie wichtig ausreichend und gut ausgebildetes Personal für die kritische Infrastruktur ist. Das Trinkwasser war in der aktuellen Krise nicht direkt betroffen, sehr wohl aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Wasserwerken. Für solche Fälle legen Notfallpläne fest, wie das Personal bestmöglich vor einer Ansteckung geschützt wird, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können.

Bei einem Stromausfall ist es dank der gebirgigen Landschaft in Österreich möglich, viele Regionen ohne Pumpen, nur mithilfe des natürlichen Gefälles mit Trinkwasser zu versorgen. Wo kein Gefälle den Wassertransport unterstützt, werden Pumpen eingesetzt. Wasserversorger sind gut darauf vorbereitet und können einen Stromausfall überbrücken bzw. zumindest eine Notversorgung sicherstellen. Die Steuerung der Trinkwasseranlagen kann im Notfall – z.B. bedingt durch eine Cyberattacke – auch auf händischen Betrieb umgestellt werden.

Vor Verunreinigungen mit Krankheitserregern ist unser heimisches Trinkwasser generell sehr gut geschützt – etwa, indem wir zu 100 Prozent Grund- und Quellwasser nutzen, das zuvor durch den natürlichen Bodenfilter gereinigt wird. Die Wasserversorger kontrollieren laufend das Trinkwasser, um mögliche Verunreinigungen rasch zu erkennen und entsprechende Maßnahmen umgehend einleiten zu können. Gegen eventuell auftretende Krankheitserreger im Wasser werden Desinfektionsanlagen entweder bereits eingesetzt, oder sind für solche Fälle bereits vorbereitet.

Eigenverantwortung im Ausnahmezustand – Tipps für die Verbraucherinnen und Verbraucher

Trotz der gegebenen Sicherheit kann auch jede und jeder selbst vorsorgen und eigene Vorkehrungen treffen, um Krisensituationen gut bewältigen zu können. Wichtig ist es, in der Krise keine Hamsterkäufe zu tätigen. Einen kleinen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser ist generell empfehlenswert. Bitte handeln sie entsprechend den Vorgaben Ihres Wasserversorgers – es kann zum Beispiel sein, dass Ihr Wasserversorger Sie bittet, den Pool nicht zu befüllen, um einen Spitzenbedarf zu verhindern.

Link zum Folder „Krisensichere Trinkwasserversorgung“

https://www.trinkwassertag.at

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen, welches Großteils nicht aufbereitet werden muss. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus. Um die Leistungen der heimischen Wasserversorgungsbetriebe auch einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, findet auch dieses Jahr der von der ÖVGW ins Leben gerufene TRINK ́WASSERTAG am 19. Juni statt.


Die Ausschreibung des Neptun Wasserpreises 2021 ist gestartet: Bis 14. Oktober 2020 können wieder Projekte, Fotos, Videos und Kunst rund um das Thema Wasser in fünf Kategorien eingereicht werden.

Der wichtigste österreichische Umwelt- und Innovationspreis zum Thema Wasser sucht Beiträge aus Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur, kürt Österreichs WasserGEMEINDE 2021 und veranstaltet erneut den beliebten Fotowettbewerb WasserWIEN. Die Einreichung ist bis 14. Oktober auf www.neptun-wasserpreis.at möglich.

„Trinkwasser, Versorgungssicherheit, Klimawandel, Trockenheit – viele Themen rund ums Wasser rücken momentan vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. In Zeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig der konsequente Einsatz für die wertvolle Ressource Wasser ist. Viele Menschen, Institutionen und Unternehmen in Österreich tun dies Jahr für Jahr mit Leidenschaft und innovativen Ideen. Der Neptun Wasserpreis holt diese Leistungen im Bereich Forschung, Bildung, Kunst und Kultur vor den Vorhang. Der Preis bietet sowohl für die Fachwelt als auch die Bevölkerung und alle Gemeinden in Österreich die Möglichkeit teilzunehmen, WasserEngagement zu zeigen und dafür ausgezeichnet zu werden“, betont Bundesministerin Elisabeth Köstinger anlässlich des Starts der Ausschreibung.

Forschung, Bildung und Kunst werden beim Neptun Wasserpreis in drei Fachkategorien geehrt. Zusätzlich kürt der Neptun Wasserpreis Österreichs WasserGEMEINDE 2021 und sucht in der Bundeshauptstadt nach "Erfrischend Wienerischen" Fotos und Videos. Der Neptun Wasserpreis ist 2021 mit insgesamt 21.000 Euro an Preisgeldern dotiert.

Wasserschutz beginnt mit WasserBILDUNG

In der Fachkategorie WasserBILDUNG zeichnet der Neptun Wasserpreis Initiativen, Projekte und Aktionen aus, die mit (Bewusstseins-) Bildung und Wissensvermittlung zum Schutz und zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser beitragen. 2019 gewann die Marktgemeinde Lustenau mit dem „WER WIE WASser – Mitmachbuch“. Im Zuge von abwechslungsreichen Workshops verfolgten ExpertInnen für Wasser sowie Pädagogik, Grafik und Text gemeinsam mit 70 Kindern die Reise des Lustenauer Wassers. Herausgekommen ist dabei ein spannendes 80-seitiges „Kritzelbuch“.

„In Österreich steht sauberes Trinkwasser krisensicher und rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr in bester Qualität zur Verfügung. Umso wichtiger ist es zu informieren, was hinter dieser Ressource steckt und was für ihren Schutz notwendig ist“, erklärt Franz Dinhobl, Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).

Die VERBUND Hydro Power GmbH übernimmt die Patenschaft von WasserBILDUNG und die Geschäftsführer Karl Heinz Gruber und Michael Amerer sind sich sicher: „In Österreich gibt es zahlreiche innovative Bildungsprogramme, die zu einem bewussten Umgang mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen beitragen.“

WasserFORSCHT für eine nachhaltige Zukunft

Die Fachkategorie WasserFORSCHT bietet eine Plattform für Projekte und Technologien aus den Bereichen Forschung & Entwicklung in Wirtschaft und Wissenschaft. 2019 überzeugte das Rote Kreuz durch ein mobiles Feldlabor für den sicheren Umgang mit Abwasser im Katastrophenfall und konnte sich mit diesem Projekt auch den Neptun Hauptpreis sichern.

„Die Einreichungen in der Forschungskategorie haben stets eine hohe gesellschaftliche Relevanz, sind nachhaltig und praktisch anwendbar! Neben der Fäkalschlammanalyse des Roten Kreuzes hat der Neptun 2019 auch revolutionäre Projekte wie einen elektrischen Fischschutz für Wasserkraftwerke oder elegante Verfahren zur Qualitätssicherung der österreichischen Gewässer geehrt. Es sind beeindruckende Beispiele unserer innovativen österreichischen Forschungslandschaft“, hebt Roland Hohenauer, Präsident des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV), die Bedeutung der Forschungskategorie hervor.

Die Bühne für kreative Wasser-Kunst

Das Element Wasser inspiriert die Menschen seit jeher in ihrem künstlerischen Schaffen. Mit der Kategorie WasserKREATIV gibt der Neptun Wasserpreis der Kunst zum Thema Wasser eine Bühne – und das gleich doppelt! Die Privatbrauerei Zwettl übernimmt nicht nur die Patenschaft für die Kunstkategorie, sondern ermöglicht auch eine regionale Sonderauszeichnung: „WasserKREATIV im Waldviertel“ für Kunstwerke mit Waldviertelbezug.

Karl Schwarz, Geschäftsführer der Privatbrauerei Zwettl: „Wasser ist – vor allem für uns als Brauerei – eine unschätzbar wertvolle Ressource, die nicht selbstverständlich ist. Um ihr die nötige Aufmerksamkeit zu sichern, unterstützen wir den Neptun Wasserpreis sowie Künstlerinnen und Künstler österreichweit und auch regional im Waldviertel.“

Engagierte WasserGEMEINDE gesucht

Der Neptun Wasserpreis 2021 stellt auch das Engagement von Österreichs Gemeinden und Städten für die Ressource Wasser wieder in den Mittelpunkt und sucht die WasserGEMEINDE 2021. Im Vorjahr konnte sich Innsbruck in Tirol den Titel sichern, mit einem eindrucksvollen Virtual-Reality-Film zum Weg des Innsbrucker Wassers vom Regentropfen, über die Stadt Innsbruck bis zur Rückkehr in die Natur – den Inn.

„Wir sind überzeugt, dass die unglaublich vielseitigen und ambitionierten Projekte der Kategorie WasserGEMEINDE es verdienen, auch überregional vorgestellt zu werden. Der Neptun Wasserpreis bietet dafür einen würdigen Rahmen“, so Christopher Giay, Geschäftsführer der Kommunalkredit Public Consulting, welche die Patenschaft der Gemeinde-Kategorie übernimmt.

Bewerben können sich sowohl die Gemeinden der teilnehmenden Bundesländer, es sind aber auch alle Bürgerinnen und Bürger oder Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Naturschutz, Tourismus usw. eingeladen, Gemeinden vorzuschlagen. Die besten Vorschläge stellen sich im Jänner 2021 einem Online-Voting und einer Jury. Die Siegergemeinde wird bei der Preisverleihung im März 2021 ausgezeichnet.

Bild- und Videowettbewerb: „Erfrischend Wienerisch“

Die beliebte Foto-, Bild- und Videokategorie WasserWIEN sucht heuer nach Beiträgen zum Thema „Erfrischend Wienerisch“ – ein Fokus auf das nicht nur in Wien unverzichtbare und hochqualitative Trinkwasser. Wie erleben die Wienerinnen und Wiener „ihr“ Wiener Wasser: als Durstlöscher oder zum Zähneputzen, mit Eiswürfeln für Coole-Getränke, frisch aus der Leitung oder dem Trinkbrunnen, als umweltschonendes „Geh-Tränk“ in der Wasserflasche, als Wasser für Haustiere oder für Pflanzen?

Aus ausgewählten Einreichungen werden via Online-Voting die Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt. Die Stadt Wien – Wiener Wasser prämiert die besten „Erfrischend Wienerischen“ Beiträge mit insgesamt 3.000 Euro.

Die beliebte Foto-, Bild- und Videokategorie WasserWIEN sucht heuer nach Beiträgen zum Thema "Erfrischend Wienerisch" - ein Fokus auf das nicht nur in Wien unverzichtbare und hochqualitative Trinkwasser.

Preisverleihung im März 2021

Die Preisverleihung zum Neptun Wasserpreis 2021, der heuer mit Preisgeldern in der Höhe von 21.000 Euro dotiert ist, findet rund um den Weltwassertag 2021 (22. März) statt. Getragen wird der Neptun Wasserpreis vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) sowie den teilnehmenden Bundesländern. Für die einzelnen Kategorien übernehmen namhafte Sponsorinnen und Sponsoren Patenschaften: die Stadt Wien – Wiener Wasser, die Privatbrauerei Zwettl, die Kommunalkredit Public Consulting und die VERBUND Hydro Power GmbH.

Mehr Informationen unter www.neptun-wasserpreis.at oder
www.facebook.com/neptun.wasserpreis und
https://www.instagram.com/neptun_wasserpreis/


Die Trockenheit bringt Wasserversorger in manchen Gebieten an ihre Kapazitätsgrenzen.

Es braucht einen achtsamen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser und kluge Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur als Daseinsvorsorge.

„Der regenarme und viel zu warme Frühling nach dem niederschlagsarmen Winter zeigt uns deutlich: Wir brauchen Antworten auf den Klimawandel und die damit einhergehende Trockenheit. Auch wenn in Summe die gleiche Menge an Regen auf die Erde fällt, ist dieser anders verteilt als wir das in der Vergangenheit gewöhnt waren. Daher brauchen wir neue Herangehensweisen an die Situation“, erklärt DI Franz Dinhobl, Präsident der ÖVGW. Niederschlagsarme Jahre gab es zwar immer schon, aber wissenschaftliche Studien warnen: Trockenheit wird immer häufiger auftreten. Auch wenn es in letzter Zeit etwas geregnet hat, leiden große Teile Österreichs an zu geringen Niederschlagsmengen. Klar ist aber für die Trinkwasserversorgung in Österreich, dass das Wasser für Kochen, Putzen und Körperpflege im Haushalt gesichert ist, betont der ÖVGW-Präsident DI Franz Dinhobl.

© ÖVGW Die Ressource Wasser braucht in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit.

Niedrige Grundwasserspiegel – Problem für die Trinkwasserversorgung?

Das Grundwasser ist die wichtigste Ressource für die Trinkwasserversorger, da wir in Österreich das gesamte Trinkwasser aus Grundwasser (Brunnen und Quellen) beziehen. Wenn es im Winter ausreichend Schnee gibt und dieser nach der Schneeschmelze in das Grundwasser gelangt, stehen ausreichend Ressourcen zur Verfügung. Nach dem niederschlagsarmen Winter ist das aber nicht der Fall. Dazu kommen noch sehr wenige bis keine Regenfälle im Frühling. Wenn der Regen ausbleibt, benötigt die Landwirtschaft ebenfalls mehr Wasser damit die jungen Pflanzen nicht vertrocknen. Auch die Gartenbesitzer füllen ihre Pools und bewässern ihre Gärten. Daher muss es hier eine ganz klare Vorrangregel geben – und zwar für das Trinkwasser – damit die Versorgung mit Wasser für Trinken, Kochen und Körperpflege auch in Situationen wie wir sie aktuell erleben für die Zukunft, gesichert ist. Regional kann es daher zu vorsorglichen Beschränkungen bei Poolfüllungen und oder Gartenbewässerungen kommen damit der Haushaltsbedarf auch bei längeren Trockenperioden gesichert ist.

Mit Investitionen den Herausforderungen des Klimawandels begegnen

Die Veränderungen bei der Niederschlagsverteilung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel brauchen Anpassungen an die neue Situation und damit Investitionen in den Wassersektor, um die sichere Versorgung auch in Zukunft zu gewährleistet. Dazu zählen u. a. Errichtung von Verbundleitungen, Vernetzung, Ringschlüsse, Brunnenbau bzw.-sanierung, Aufbau von Notversorgungen, Kapazitätserweiterungen und Leitungsverstärkungen, Behälterneubau oder Erweiterungen.

Die aktuellen düsteren Wirtschaftsprognosen benötigen dringend staatliche Konjunkturpakete. Die Krise hat uns deutlich gemacht, wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur ist. Investitionen in den Ausbau der Wasserinfrastruktur schaffen Arbeitsplätze, sichern die Versorgung mit gesundem Trinkwasser und sind Antworten auf die Veränderungen, die uns der Klimawandel mit Sicherheit bringen wird.

„Wasserschatz Österreichs“ – eine wichtige Studie zur richtigen Zeit

Österreich ist aufgrund seiner geographischen Lage und den geologischen Bedingungen in der glücklichen Situation, ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben. Damit auch die Qualität stimmt, werden Grundwasser, Flüsse, Seen seit Anfang der 90er Jahre nach einheitlichen, gesetzlich vorgegebenen Kriterien überwacht. Unter besonderer Beobachtung steht dabei das Grundwasser, die wichtigste Quelle für Trinkwasser in Österreich. Es bedarf im Vergleich zum Oberflächenwasser aus Flüssen oder Seen meist keiner Aufbereitung. Das Grundwasser steht im Mittelpunkt einer aktuell laufenden Studie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT). Im Rahmen dieser Studie ermitteln ExpertInnen, wie groß der Wasserbedarf für die Trinkwasserversorgung, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft derzeit ist. Zusätzlich analysieren sie, wie viel Grundwasser langfristig ohne nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt entnommen werden kann. Mithilfe von Szenarien für das Jahr 2050 wird berechnet, wie sich das Verhältnis zwischen Wasserbedarf und verfügbaren Grundwasserressourcen entwickeln kann. Damit wird bis Ende 2020 eine wichtige Datengrundlage für Planung und Vorsorgemaßnahmen geschaffen.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird fast zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen, welches Großteils nicht aufbereitet werden muss. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus. Um die Leistungen der heimischen Wasserversorgungsbetriebe auch einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, findet auch dieses Jahr der von der ÖVGW ins Leben gerufene TRINK ́WASSERTAG am 19. Juni statt.


Das österreichische Trinkwasser kann ohne Bedenken auch in Zeiten des Coronavirus konsumiert werden.

(c) ÖVGW/Rita Newman

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird seit 2003 von UN-Water organisiert. Der Weltwassertag wurde ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage aufmerksam zu machen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus SARS-CoV2 stellen sich viele Menschen die Fragen, ob die Trinkwasserversorgung gesichert und das Virus über das Trinkwasser übertragbar ist. Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist eine Übertragung des Virus über das Wasser nicht möglich. Das österreichische Leitungs- und Trinkwasser ist von bester Qualität, jederzeit verfügbar und kann weiterhin ohne Bedenken genossen werden.

Österreichische Wasserversorgungsunternehmen sind gut und krisensicher aufgestellt

Anlässlich der aktuellen Lage in Österreich erklärt der Präsident der Österreichischen Interessenvertretung für die Trinkwasserversorger (ÖVGW), DI Franz Dinhobl: „Die Trinkwasserversorgung ist Teil der kritischen Infrastruktur in Österreich. Die österreichischen Wasserversorger beliefern die Haushalte rund um die Uhr mit sicherem und gesundem Trinkwasser. Die Versorgung der Bevölkerung mit der lebenswichtigen Ressource Wasser ist maßgeblich für die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Durch die grundsätzlichen Vorkehrungsmaßnahmen und Krisenpläne der österreichischen Wasserversorger ist gewährleistet, dass auch in Situationen, wie wir sie aktuell erleben, die Versorgung der Menschen mit sicherem und gesundem Trinkwasser vollumfänglich gesichert ist. Einkaufen von Flaschenwasser aus Vorsorgegründen ist jedenfalls nicht notwendig, da das Wasser aus der Leitung ohne Bedenken konsumiert werden kann. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dafür sorgen, dass auch in diesen herausfordernden Zeiten das Land mit Trinkwasser versorgt wird.“

Weitere Information im Pressetext.


Die Trinkwasserversorgung ist weiterhin sicher!

  • Virus kann im Wasser nicht überleben und sich auch nicht vermehren
  • Leitungswasser kann ohne Bedenken konsumiert werden
  • Kein Wasservorrat notwendig

Die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 hat zu drastischen Maßnahmen durch die Bundesregierung geführt. Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über Tröpfchen übertragen. Das kann entweder direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder indirekt über die Hände, die dann mit der Mund- oder Nasenschleimhaut oder auch der Augenbindehaut in Kontakt kommen. Die Verbreitungswege des Coronavirus wurden weltweit bestens untersucht. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich Menschen über Trinkwasser/Leitungswasser mit dem Coronavirus infiziert haben. Ein Eintrag des Coronavirus in Quell- oder Brunnenwasser kann derzeit ausgeschlossen werden, da das Virus durch die Bodenpassage inaktiviert wird. Vorhandene Desinfektionsanlagen bieten einen zusätzlichen Schutz gegen virale und bakteriologische Kontamination.

Aus Sicht der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasser ist es nicht notwendig, einen Wasservorrat anzulegen. Die Trinkwasserversorgung in Österreich ist auf Krisen- und Notsituationen wie die derzeitige bestens vorbereitet und daher weiterhin sichergestellt. Das bedeutet, unser Trinkwasser ist trotz Coronavirus sicher.


Weiterführende Links:


AGES

Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin


WHO – World Health Organization


Alle Gasgeräte im Haushalt – von der Therme bis zum Gasherd – sind zukunftsfit.

„Sie funktionieren also genauso zuverlässig mit Biomethanoder beigefügtem Wasserstoff wie mit Erdgas. Denn die Erneuerbaren Gase sind stofflich ident wie Erdgas und die Gasgeräte sind genormt. Damit sind sie „Green-gas-ready“ und fit für die erneuerbare Zukunft.

Wien, im März 2020. –„Wer heute in eine Gasheizung investiert, investiert in die Zukunft“, sagt DI Michael Haselauer, Vizepräsident der ÖVGW. „Bei unseren laufenden technischen Überprüfungen zeigt sich, dass die gängigen neuen Gasthermen einwandfrei mit Erdgas, aber auch mit erneuerbarem Biomethan oder mit Gas, dem Wasserstoff beigemengt wurde, arbeiten.“

Grund: Diese grünen Gase haben dieselben physikalischen Eigenschaften und chemischen Bestandteile wie Erdgas. Das heißt, die bereits im Wohnbereich eingesetzten Gasbrennwert-Gasgeräte eignen sich für die langfristige Nutzung.

(c) ÖVGW/Richard Tanzer: Michael Haselauer, Vizepräsident der ÖVGW

.„Die Geräte entsprechen den ÖVGW-Normen und dürfen ab sofort auch den Sticker „green-gas-ready“ tragen“, erläutert Haselauer.

Durch den Ausbau der Produktion von Biogas und auch Wasserstoff in Österreich können Haushalte zukünftig nachhaltig und klimaneutral heizen, ohne dass teure Umbauten oder Investitionen ins Heizungssystem notwendig werden.

Das Zuhause als Kraftwerk

Wer Gas im Haus hat, ist mit Blick auf die Energiewende und Sektorkopplung auch gut für die Zukunft aufgestellt: So können zum Beispiel mit Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Privathaushalten eine wichtige Ergänzung zu zentralen Kraftwerken werden. Die bei der Erzeugung von Strom gewonnene Wärme von Mikro-KWK-Anlagen kann für die Heizung oder auch die Warmwasserbereitung genutzt werden, überschüssiger Strom wird ins Stromnetz eingespeist.

Beim Kauf neuer Geräte–achten Sie auf die Marke

Vor allem niedrige Heizkosten und höchste Versorgungssicherheit machen Gas-Brennwertgeräte zur beliebten, zuverlässigen und kostengünstigen Heizung in Österreich. Mit der ÖVGW-Qualitätsmarke Gas gehen Kunden auf Nummer sicher. Während das CE-Zeichen die Einhaltung der europäischen Mindestanforderungen an die Sicherheit von Gasgeräten bescheinigt, beinhaltet die von der ÖVGW vergebene Qualitätsmarke Gas die Erfüllung wesentlich weitergehender Anforderungen. Wer sich für ein Gerät mit der ÖVGW-Qualitätsmarke Gas entscheidet, ist auf der sicheren Seite: Das neue Gasgerät erfüllt sämtliche nationale Anforderungen hinsichtlich Emissionswerten und Sicherheit. Hinzu kommt, dass die ÖVGW-Qualitätsmarke nur dann vergeben wird, wenn ein Vertrieb in Österreich niedergelassen ist und auch Ersatzteile mit kurzen Lieferzeiten anbietet.


„Es wird sich nichts an unserer globalen Ausrichtung ändern“

Die IWA ist bereit, sich mit den großen globalen Themen der Wasserwirtschaft zu befassen. Den IWA Nationalkomitees fällt die Aufgabe zu, das bereitgestellte Wissen in ihren jeweiligen Ländern verfügbar zu machen und Erkenntnisse lokal umzusetzen. Der designierte IWA-Präsident Tom Mollenkopf und der Präsident des österreichischen Nationalkomitees Walter Kling im Gespräch über die künftigen Aufgaben der Organisation.

(c) Wiener Wasser/ v.ln.r.: Redakteur Erich Papp vom Forum Gas Wasser Wärme, zukünftiger IWA-Präsident Tom Mollenkopf, Walter Kling, Präsident des österreichischen Nationalkomitees

Herr Mollenkopf, welche Aufgaben warten auf Sie als IWA-Präsident?


Mollenkopf: Wir haben mit Diane d’Arras eine ausgezeichne Präsidentin, deren Nachfolge ich im Oktober nach dem IWA World Water Congress & Exhibiton antreten werde. Für mein Mandat sehe ich große Herausforderungen, denen sich der Wassersektor weltweit aber auch lokal stellen muss und dies bereits tut. In diesem Zusammenhang möchte ich besonders die sogenannten Global Changes nennen. Der Wassersektor ist hier zentral für Anstöße und in der Antwortfindung auf diese drängenden Probleme unserer Zeit und arbeitet an zukunftsfähigen Antworten. So ist eine dieser großen Herausforderungen, Strategien zu entwickeln, um den Auswirkungen des Klimawandels nachhaltig begegnen zu können. Viele Menschen fühlen sich von dieser Thematik überfordert, aber wir im Wassersektor befassen uns konkret damit, denn Wasser und Klima sind aufs Engste miteinander verflochten. Ebenso stellen wir uns der Aufgabe, Antworten auf die Frage zu finden, wie eine funktionierende Wasserversorgung für die ständig wachsende Zahl von großen und immer größeren Städten, dem allgemeinen Trend der Urbanisierung, möglich ist – dies ist ein weiterer Aspekt des sogenannten Global Change-Fokusses. Dafür muss von den politischen Entscheidungsträgern das Thema Wasser ausreichend berücksichtigt werden, und wir, die Wasserexperten, müssen sicherstellen, dass wir einen Platz an dem Tisch haben, wo die Thematiken diskutiert werden und die Entscheidungen fallen.

Was kann das österreichische IWA-Nationalkomitee dazu beitragen, die Anliegen und Programme der IWA zu fördern?

Mollenkopf: Die Nationalkomitees nehmen eine Vermittlerrolle ein und sorgen dafür, dass die Erkenntnisse der IWA in ihren Ländern verfügbar sind. Sie sind der direkte Ansprechpartner für ihre jeweiligen Wasserexperten in IWA-Belangen. Indem die Nationalkomitees Vertreter in die Governing Assembly der IWA entsenden, haben sie direkten Einfluss auf die Entwicklung der Organisation. Ein Grund, warum ich mich immer freue nach Österreich zu kommen, ist, dass es hier ein sehr gut arbeitendes Nationalkomitee mit sehr fähigen und engagierten Mitgliedern gibt, die in den IWA Specialist Groups äußerst aktiv sind und immer wieder IWA-Kongresse in Wien organisieren. Dieses Engagement würde ich mir auch anderswo öfter wünschen.

Kling: Das Nationalkomitee hat die Aufgabe, die IWA-Familie – also die Mitglieder, die Expertinnen und Experten, aber auch Behörden aus dem Wasser- und Abwassersektor – zusammenzubringen und ein Wissensnetzwerk auf nationaler Ebene zu bilden. Der Wiener IWA World Water Congress von 2008 hat dieses Vorhaben der Netzwerkbildung für Österreich sehr begünstigt. Damals hat man am heimischen Wassersektor einen Eindruck davon bekommen, wie wichtig und leistungsfähig die IWA ist. In der Folge ist auch das Interesse an der Mitarbeit im Nationalkomitee stark gestiegen. Die gute Entwicklung unseres Young-Water-Professionals-Programms, mit dem junge Menschen an die IWA herangeführt werden, ist ein Beleg dafür. Wir in Österreich sind stolz, dass wir immer wieder als Beispiel für ein schlagkräftiges Nationalkomitee genannt werden.

Die IWA braucht also die Nationalkomitees, wofür aber braucht der österreichische Wassersektor die IWA?

Mollenkopf: Niemand weiß alle Antworten, wie viel Kompetenz auch vorhanden ist. Das gilt für meine Heimat Australien genauso wie für Österreich. Aber es gibt in beiden Ländern viel Wissen, das man mit der weltweiten Community teilen sollte. Und das ist der Grund, warum die IWA vor 20 Jahren gegründet wurde. Es entsteht eine ungemeine Dynamik, eine weitere Dimension, wenn man sich auf internationaler Ebene mit Kolleginnen und Kollegen austauscht – dadurch wird auch die eigene Leistung sichtbarer. Das gilt nicht nur für die Wissenschafter, sondern auch für die Praktiker in den Versorgungsbetrieben und für die Sparte der Zulieferindustrie. Die IWA ist ein Forum für alle Berufszweige des Wassersektors, und ist weltweit eine Möglichkeit des Austausches, des Lernens, der Präsentation und natürlich des Netzwerkens.

(c) Wiener Wasser/ Tom Mollenkopf sieht für seine Periode als IWA Präsident große globale und sektorale Aufgaben im Wassersektor.

Herr Kling, erkennt man in Österreich diese Bedeutung der IWA und den Stellenwert der internationalen Vernetzung?

Kling: Nun, es wird immer klarer, dass wir in einer Welt der Netzwerke leben, im globalen Dorf, wo alle miteinander in Verbindung stehen. Daher sind Einrichtungen nötig, die diesen Austausch ermöglichen, sei es die EU oder andere Organisationen in den unterschiedlichsten Bereichen. Man muss die richtigen Partner auswählen. Wenn es diese IWA nicht gäbe, dann würde eine andere IWA existieren, einfach, weil wir sie brauchen. Die Menschen wollen diese Form der internationalen Kooperation und den Austausch von Wissen. Die IWA hat am Wassersektor eine einzigarte Position. Ein IWA World Water Congress ist ein Schaukasten, der zeigt, was am weltweiten Wassersektor passiert.

Herr Mollenkopf, Sie haben den Klimawandel und die zunehmende Urbanisierung als globale Herausforderungen erwähnt. Wie kann die IWA einen Beitrag leisten, damit Lösungen gefunden werden?

Mollenkopf: Zunächst ist es wichtig, Wissen zu diesen Themenbereichen zu schaffen. Das geschieht über unsere Konferenzen und die Arbeit von Specialist Groups und deren Task Groups. So steht etwa der World Water Congress 2020 unter dem Motto: Water for smart liveable cities. Aber zunehmend werden wir auch eingeladen, uns an internationalen Foren zu beteiligen, die sich mit Weiterentwicklungen am Wassersektor befassen, z.B. an Projekten der Weltbank oder der Asian Development Bank. Die nehmen unsere Expertise gern in Anspruch, und das ist auch nicht verwunderlich, denn die IWA ist die einzige weltweite Organisation, die sich mit allen Stufen der Wasser- und Abwasserwirtschaft befasst und global agiert. Die IWA war schon sehr aktiv bei den Millenium Development Goals und ebenso bei der Entwicklung der Nachhaltigen Entwicklungsziele, den Sustainable Development Goals. Ich habe mich gefreut zu hören, dass vor einigen Monaten das SDG6 auch Hauptthema beim Club-IWA hier in Wien war. Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass unsere Mitglieder die Erwartung haben, dass sich die IWA nicht nur mit technischen Fragen befasst, sondern auch mit den großen globalen Angelegenheiten.

Kling: Mit dem regelmäßig veranstalteten Club-IWA will das österreichischen Nationalkomitee dafür sorgen, dass die Expertinen und Expterten in der Diskussion wahr- und ernstgenommen werden. Das ermöglicht der Politik, faktengestützte Entscheidungen zu treffen. Und wir müssen bei unserer Arbeit gewissenhaft vorgehen, denn dadurch verringert sich die Gefahr, dass warnende Stimmen als Fake-News abgetan werden können.

Im aktuellen Strategic-Plan kündigt die IWA an, eine „kundenorientierte Mitgliedschaftskultur“ aufbauen zu wollen. Was ist darunter zu verstehen?

Mollenkopf: Wir wollen unseren Mitgliedern verstärkt die Möglichkeit bieten, sich innerhalb der IWA zu engagieren und an der Weiterentwicklung der IWA mitzuwirken. Dazu werden wir zu allererst an unseren Back-Office-Systemen arbeiten, um die Kommunikation zwischen den Mitgliedern und dem IWA Sekretariat einfacher zu machen. Dann gilt es weiterhin zu gewährleisten, dass die IWA Konferenzen – unser Hauptprodukt – wie gewohnt den höchsten Standards genügen, sowohl inhaltlich, fachlich, als auch in der Ausführung. Die Menschen investieren viel Zeit und Geld, um zu unseren Veranstaltungen zu kommen. Wir haben eine Reputation für High-Quality-Events – und das muss auch so bleiben.

Die IWA hat ihr Global Office von Den Haag, dem Sitz vieler internationaler Organisationen, nach London verlegt, und Großbritannien ist nicht mehr Mitglied der EU. Gibt es eine Änderung im Verhältnis IWA-EU?

Mollenkopf: Nein, bei der Übersiedlung des Global Operational Office nach London ging es hauptsächlich darum, in Großbritannien, wo der IWA-Hauptsitz ist, unseren Status als gemeinnützige Organisation nach britischem Recht zu sichern. An unserer globalen Ausrichtung wird sich dadurch nichts ändern und wir werden wie gewohnt unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch weiterhin aus aller Welt rekrutieren. Ich denke, es ist nicht so wichtig, wo sie sitzen, sondern welche Aufgaben sie durchführen und welche Fähigkeiten sie haben.

Viele Länder in Europa – darunter auch Österreich – haben sehr hohe Standards in der Trinkwasserversorgung. In anderen Teilen der Welt ist das nicht so. Sollen wir unsere Standards noch weiter erhöhen oder jetzt einmal abwarten, bis diese Länder aufholen?
Mollenkopf: Ich denke, es bedarf oft unterschiedlicher Standards, nicht unbedingt im Sinn von höher oder niedriger, sondern angepasst an die besonderen Umstände bzw. die eingesetzten Technologien.

Ist die Anwendung von Benchmarking bzw. Performance-Indikatoren auf globalem Level sinnvoll oder besteht die Gefahr, dass aufgrund von unpassenden Indikatoren falsche Entscheidungen getroffen werden?

Mollenkopf: Benchmarking ist grundsätzlich nützlich, sein Nutzen hängt aber davon ab, wie man es anwendet. Man sollte es nicht bei dem reinen Vergleich belassen, sondern auch fragen, warum es Unterschiede gibt und wie Verbesserungen herbeigeführt werden können. Ich glaube schon, dass Benchmarking global zur Anwendung kommen kann. Wichtig ist aber, dass wir nicht zu datenfixiert sind und auf jene mit den Fingern zeigen wollen, die schlechter abschneiden. Man muss weitergehende Fragen stellen.

(c) Wiener Wasser/ Walter Kling, Präsident des österreichischen IWA-Nationalkomitees sieht in den Nationalekomitees wichtige Wissensnetzwerke auf nationaler Ebene.

Kling: Benchmarking muss sorgfältig angewendet werden, mit klaren Vorstellungen davon, was ich betrachten will. Man sollte nicht nur fragen, ob Benchmarking als Tool geeignet ist, sondern auch, ob derjenige, der Benchmarking oder die Performance Indikatoren anwendet, in der Lage ist, vernünftigen Gebrauch davon zu machen.

Zur Person

Tom Mollenkopf befasst sich mit den Bereichen Geschäftsstrategie, Regulierung, Politikberatung, Internationale Wasserangelegenheiten und Recht sowie Unternehmensführung. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Aither führt er Beratungen in den Bereichen Wasser, Infrastruktur und Ressourcenschutz durch. Seine Erfahrung in Wasserangelegenheiten sammelte er als Direktor der Unternehmen Western Water, Water Aid Australia und Water Solutions Australia. Er begann seine Berufslaufbahn als Rechtsanwalt und wechselte zu Australian Airlines, wo er als Leiter der Rechtsabteilung fungierte. Später war er Direktor von Royal Automobile Club of Victoria (RACV, ähnlich unserem ÖAMTC). Zwischen 2007 und 2013 war Tom Mollenkopf Geschäftsführer der Australian Water Association und wirkte als stellvertretender Executive Direktor der IWA. Seit September 2015 übt er das Amt des IWA-Vizepräsidenten aus und ist Mitglied im Board of Directors. Ab Oktober 2020 wird er Diane d’Arras als Präsident nachfolgen.

Walter Kling ist stellvertretender Betriebsleiter bei Wiener Wasser, dem größten heimischen Wasserversorger. Er beteiligt sich seit vielen Jahren an der Arbeit der IWA und übte wichtige Funktionen aus, darunter in zwei Funktionsperioden das Amt des Vizepräsidenten. Durch seine guten Kontakte gelang es ihm, 2008 den World Water Congress der IWA nach Wien zu holen. In der laufenden Funktionsperiode leitet Walter Kling als Präsident die Arbeit des österreichischen IWA-Nationalkomitees.

IWA Nationalkomitee

Das österreichische Nationalkomitee des internationalen Wasserverbands vertritt die österreichischen Interessen bei der IWA mit Sitz in London und fördert den Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene. Man ist in die wissenschaftlich-technischen Aktivitäten in den „Specialized Groups“ einbezogen, im IWA-Vorstand vertreten und spielt eine wesentliche Rolle bei der Durchführung internationaler Veranstaltungen in Österreich. Die IWA organisiert und koordiniert die weltweite Zusammenarbeit von Wasserexperten. Von diesen Erfahrungen profitieren alle in der Siedlungswasserwirtschaft. Die Trägerorganisationen des österreichischen IWA-Nationalkomitees sind ÖVGW und ÖWAV.

Das gesamte Interview lesen Sie im kommenden Fachforum Gas Wasser Wärme im April!


Hat der Klimawandel Einfluss auf Österreichs Trinkwasserversorgung? Was bringt die neue EU-Trinkwasserrichtlinie?

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) begrüßte rund 230 Expertinnen und Experten zum Symposium Wasserversorgung am 29. und 30. Jänner 2020, um aktuelle Themen der Wasserwirtschaft zu diskutieren.

Trinkwasserversorger, VertreterInnen der öffentlichen Hand und Forschung im Erfahrungsaustausch
Fotocredit © ÖVGW/Scheiblecker

Die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorger setzen auf einen konstruktiven Dialog beim Grundwasserschutz
v.l.n.r.: DI Günter Liebel (Sektionsleiter Umwelt und Wasserwirtschaft, Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus), DI Franz Dinhobl (Präsident ÖVGW), DI Johannes Fankhauser (Sektionsleiter Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung), Dipl.-HTL.-Ing. Manfred Eisenhut (Bereichsleiter Wasser, ÖVGW)
Fotocredit © ÖVGW/Scheiblecker

l.: DI Sybille Glöckner, Tiroler Landesregierung, r.: DI Christine Lippitsch, BM für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Fotocredit © ÖVGW/Scheiblecker

Studie zu Auswirkungen erhöhter Grundwassertemperaturen

Die Folgen des Klimawandels stellen die Wasserversorger vor große Herausforderungen. Es ist zu erwarten, dass auch die Temperatur des Grundwassers ansteigen könnte und sich somit die mikrobielle Zusammensetzung verändert. Für die Trinkwasserversorger ist in diesem Zusammenhang relevant, ob sich dadurch auch die Temperatur im Verteilnetz auf dem Weg zum Endverbraucher ändert. Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass es Veränderungen der Temperaturen im Verteilnetz gibt.

Studie „Wasserschatz Österreichs“

Österreichs an sich reiche Wasservorkommen sind unterschiedlich verteilt. In den letzten Jahren führten Hitzeperioden regional und saisonal vereinzelt zu abnehmenden Grundwasserständen. Die ÖVGW begrüßt daher, dass das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus die Studie „Wasserschatz Österreichs“ durchführen lässt. Diese stellt die tatsächlichen Wasserentnahmen den bewilligten Wasserrechten für Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Trinkwasser gegenüber und berechnet gleichzeitig wie viel Wasser eines bestimmten Grundwasserkörpers nutzbar ist.

Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie

Die Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie hat zum Ziel, die 20 Jahre alte Richtlinie an den aktuellen Stand der Entwicklungen anzupassen. Durch die Initiative der ÖVGW konnten 2019 schließlich wichtige Nachbesserungen erzielt werden. Die Hauptforderungen der ÖVGW – die Beibehaltung des bisherigen Untersuchungsumfanges und die Unterteilung in Parameter und Indikatorparameter – können bereits als erfüllt angesehen werden.

EuGH-Urteil zum Schutz des Grundwassers gegen Nitrateintrag

Diskutiert wird darüber, welche Auswirkungen das EuGH-Urteil auf den Schutz des Grundwassers gegen Nitrateintrag hat. „Die Trinkwasserversorgung ist von sauberen Grundwasserressourcen abhängig. Obwohl das Grundwasser in Österreich von sehr guter Qualität ist, gibt es in manchen Gebieten Grundwasserverunreinigungen aufgrund von Nitratbelastungen und Pflanzenschutzmitteln. Um in den betroffenen Gebieten das Grundwasser besser zu schützen, müssen die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorger den bestehenden konstruktiven Dialog vertiefen und Maßnahmen setzen, um die Qualität in den betroffenen Gebieten zu verbessern“, so Franz Dinhobl, Präsident der ÖVGW.

Pressetext


Wie jedes Jahr findet Ende Jänner die zweitägige Veranstaltung ÖVGW-Symposium Wasserversorgung statt.

Am 29. und 30. Jänner diskutiert die Trinkwasserbranche aktuelle technische, rechtliche, wirtschaftliche und ökologische Fragen der Trinkwasserversorgung.


Auf dem Programm stehen folgende spannende Themen:

  • EuGH-Urteil zum Schutz des Grundwassers gegen Nitrateintrag und die rechtlichen und praktischen Folgen für den zukünftigen Schutz der Wasserressourcen
  • Aktueller Stand der EU-Trinkwasserrichtline nach den EU-Trilogverhandlungen
  • Studienergebnisse zu den klimatischen Auswirkungen auf die Temperatur des Trinkwassers in den Leitungsnetzen

Das gesamte Programm und alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier


Neuerungen 2020

Mit Februar 2020 werden einzelne ÖVGWRichtlinien für Kunden-Erdgasanlagen (G K-Serie) wieder aktualisiert. Seit der Strukturumstellung im Jahr 2016 von G 1 & Co auf die G K-Serie wurden umfangreiche technische Anpassungen aufgrund von Normen- und Gesetzesänderungen bzw. praktischen Erfordernissen notwendig.

Folgende technischen Änderungen bringen die neuen ÖVGW-Richtlinien mit sich:

G K63 „Prüfverfahren für Leitungsanlagen“

Die Prüfdauer für die Dichtheitsprüfung im Zuge der Fertigstellungsprüfung (Errichtung und Änderung) ist nun volumenabhängig zu bestimmen.

Für die wiederkehrende Prüfung der Leitungsdichtheit wurde der Begriff „Gebrauchsfähigkeitsprüfung“ eingeführt, um eine eindeutige Unterscheidung zur Fertigstellungsprüfung zu schaffen. Die Gebrauchsfähigkeit einer Leitung ist nun bei Betriebsdruck zu beurteilen (statt bisher 1,3-facher Betriebsdruck).

Zur besseren Übersicht wurden die unterschiedlichen Verfahren in der Richtlinie zusätzlich neu gegliedert.

G K71 „In- und Außerbetriebnahme sowie Instandhaltung von Gasanlagen“

Bei der wiederkehrenden Überprüfung der gesamten Gasanlage wurden die umgangssprachlichen Begriffe Vorzähler-/ Nachzählerleitung aufgenommen.

Ein Teil der wiederkehrenden Überprüfung ist die Beurteilung der Leitungsdichtheit. Die diesbezüglichen Verweise führen nun alle eindeutig zur „neuen“ Gebrauchsfähigkeitsprüfung lt. G K63.

Des Weiteren wurden unter anderem Anpassungen bei der Inbetriebnahme, Wiederinbetriebnahme und Wartung von Gasgeräten sowie redaktionelle Änderungen zur besseren Lesbar- und Verständlichkeit vorgenommen.

G K72 „Betrieb von Gasanlagen“

Für die Gasdruckregelung wurden neue Inspektionsintervalle festgelegt.

Sofern es keine gesetzlichen Vorgaben gibt, sind Kunden-Erdgasanlagen längstens alle 15 Jahre (bisher 12 Jahre) wiederkehrend zu prüfen. Für Industrieanlagen über 0,5 bar sowie Haushalts- und Gewerbeanlagen über 5 bar wurden zusätzliche Regelungen aufgenommen.

Weiterführende Informationen / Schulungen

Aufgrund der Änderungen in der G K63, G K71 und G K72 wurden auch die ÖVGWRichtlinien G K12 „Personalanforderung und Dokumentation“ und G K22 „Instandsetzung von Leitungsanlagen“ entsprechend adaptiert. Die aktuelle Gliederung der G K-Regeln finden Sie hier.

Der vorhandene zweitägige Spezialkurs Kunden-Erdgasanlagen wurde entsprechend aktualisiert. Zusätzlich wird es eine kurze Update-Schulung für GK-Kenner mit den aktuellen Neuerungen geben. Nähere Informationen zu den ÖVGW-Richtlinien für Kunden-Erdgasanlagen sowie zu den Kursterminen finden Sie auf www.ovgw.at im Bereich Regelwerk Gas oder Bildungsangebot Gas.

Über die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungsunternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und mehr als 260 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der Bevölkerung mit Trinkwasser.