Partnerverband der ÖVGW.
Das für Deutschland, was die ÖVGW für Österreich ist. Der „Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. – Technisch-wissenschaftlicher Verein“ (DVGW) wurde 1859 als „Verein deutscher Gasfachmänner“ gegründet und – ebenso wie der „Englische Verein der Gasfachmänner“ (1863) und der Schweizerische Verein von Gasfachmännern“ (1873) – Vorbild für die österreichische Gründung. Vereinsname seit 1869: „Deutscher Verein von Gas- und Wasserfachmännern“, ab 1882 auch unter dem heute gebräuchlichen Kürzel DVGW.
Der „große Bruder“ der ÖVGW vertritt knapp 14.000 Mitglieder, davon 2.000 Versorgungsunternehmen, mehr als 1.400 Firmen, rund 250 Institutionen, Behörden und Organisationen sowie über 10.000 Personen. Seine Tätigkeitsfelder erstrecken sich auf Regelsetzung und Normung, Prüfung und Zertifizierung, Forschung und Entwicklung sowie Aus- und Weiterbildung. Dazu verfügt er neben der Hauptgeschäftsstelle in Bonn über 9 Landesgruppen und 62 Bezirksgruppen und beschäftigt insgesamt 400 Mitarbeiter.
Aufgrund der ähnlichen Strukturen in der Gas- und Wasserversorgung gibt es gemeinsame Aufgabenstellungen/Probleme und daher traditionell eine intensive Zusammenarbeit. Im Zertifizierungsbereich z.B. besteht eine Vereinbarung zwischen ÖVGW und DVGW über die gegenseitige Anerkennung von Prüfberichten gas- und wasserfachlicher Prüfungen im gesetzlich nicht geregelten Bereich, um – vor allem durch Wegfall aufwändiger Doppelprüfungen – die Erlangung nationaler Prüfzeichen und Qualitätsmarken für Hersteller und Vertreiber von Produkten zu vereinfachen bzw. zu beschleunigen.
Die Zusammenarbeit der beiden Vereine reicht lange zurück. Die ÖVGW hatte bereits ihre 20. Jahresversammlung 1901 in Wien gemeinsam mit dem DVGW abgehalten und war in der Zwischenkriegszeit ab 1921 dem „Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern“ sogar als Zweigverein angeschlossen. Anfang der 1930er-Jahre führten Wirtschaftskrise und der politische Umbruch in Deutschland zu einer Abkühlung der Beziehungen; erst nach dem Juliabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Österreich (1936) wurde auch die Zusammenarbeit mit dem DVGW wieder intensiviert: Die beiden Vereine wurden beim jeweils anderen körperschaftliches Mitglied und Vereinsmitglieder konnten beim jeweils anderen Verein in Ausschüssen mitwirken. Heute dienen dem Erfahrungsaustausch und der strategischen Abstimmung vor allem die jährlichen Präsidententreffen.