Zweigverein *

Teilverein eines übergeordneten Vereins. Zu einem solchen machte sich die spätere ÖVGW nach den Umwälzungen des Ersten Weltkriegs selbst. Auf der 40. Jahresversammlung im Mai 1921 stellte der Vorsitzende den Antrag: „Die Jahresversammlung spricht sich grundsätzlich für den Anschluß des „Vereines von Gas- und Wasserfachmännern mit dem Sitz in Wien“ als Zweigverein zum Deutschen Vereine von Gas- und Wasserfachmännern“ aus und beauftragt den Ausschuß mit der Durchführung dieses Beschlusses“. Der Beitritt wurde von deutscher Seite genehmigt und der österreichische Verein im Juni desselben Jahres auf der 62. Jahresversammlung des DVGW in Krummhübel als dessen 11. Zweigverein begrüßt.

Grund für den Antrag war die veränderte politische Situation nach dem Ersten Weltkrieg. Der Mitgliederstand war von 440 (1914) auf rd. 260 (1920) gesunken. „Durch den Anschluss an den großen deutschen Verein entzog sich der Oe.V.G.W. der Gefahr des Verdorrens, die ihm durch seine Einschrumpfung, verursacht durch die Auflösung der Monarchie Österreich-Ungarn drohte. Vordem die Spitzenvereinigung des Gas- und Wasserfaches in einem Wirtschaftsgebiet von 50 Millionen Einwohnern und nach dem Zerfall des Doppelstaates auf ein Arbeitsgebiet mit einer Bevölkerung von nur 6 Millionen beschränkt [...] bedeutete für den Verein eine Schwächung, die es ihm unmöglich gemacht hätte, seinen Aufgaben gerecht zu werden und seinen Zweck zu erfüllen“, resümierte Ex-Präsident Hans Güntner 1931.

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